Aronstab_Arum maculatum

Heute ist es mir das erste Mal gelungen einen Aronstab zu finden, der noch sein geöffnetes Segel-Hochblatt trägt, denn es ist nur ganz kurze Zeit sichtbar. Später beugt es sich nach vorne und verdorrt.

Vor einiger Zeit hatten wir bereits mehrere Reifestufen dieser hübschen Pflanze gemacht, die ich nun in Reihenfolge anbringen kann.

Beim Bild 1 und 2 sieht man deutlich die Anfänge des Hochblatts, dass sich dann bald als Segel öffnet.

Arum maculatum_Aronstab_erste Hochblattansätze_© Archimeda1

Arum maculatum_Aronstab_geöffnetes Hochblatt_© Archimeda1

Der Kolben in der Mitte ist die eigentliche Blüte. Dieser Kolben hat an der unteren Schaftgegend männliche Staubbeutel und dazu weibliche Blüten als Stempel und Narben, diese sitzen ganz unten am Schaftpunkt.

1200px-Arum_maculatum_detail_Urheber Kristian Peters

Urheberhinweis zur Detailaufnahme_AronstabBlüte

Dieser Kolben sendet Aas-und Fäkaliengeruch aus. Dadurch werden Insekten angelockt, die für eine Bestäubung sorgen. Die Abortfliege /Psychoda grisescens, die eigentlich eine Minimücke von wenigen Millimeter ist, wird besonders angelockt,  weil sie Eier in Abwässer und Fäkalien ablegt und die Larven darin aufwachsen. Dieses Kleininsekt ist fast ausgerottet, weil Desinfektionsmittel ihren Lebensraum zerstören.

Aus den Blüten entwickeln sich ab Juli Beeren, die zunächst grün, dann orange und später rot sind.

Arum maculatum_Aronstab_Buntfärbung von grün zu orange_© Archimeda1

Man weiß, dass diese Beeren süß schmecken, weil der Aronstab früher als Heilpflanze gegen Atemerkrankungen eingesetzt wurden.
Diese Pflanze ist eine sehr alte Zauber-und Hexenpflanze. Man verdünnte die Wirkung, oder trocknete die Pflanze –
aber es war und ist ein Risiko sie zu nutzen.

Darum Vorsicht ->Diese Pflanze ist in allen Teilen giftig !
Unter anderem schwellen die Lippen an, und es kann zum Tod kommen.

Der Aronstab bekam seinen Namen von einer biblischen Überlieferung.

Aaron war Hohenpriester und Vertreter der “Zwölf Stämme Israels” Man sagte, dass Aaron in der Wüste seinen Wanderstab gesteckt hatte, der dann grüne Blätter und Früchte hervor brachte.

Diese Pflanze kann bis zu 40 cm hoch werden.

Wenn es dämmert, sieht der Aronstab im Spätsommer besonders schön aus.

Arum maculatum_Aronstab_vollendete Rotfärbung_© Archimeda1

 

lg Archi

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10 Responses to Aronstab_Arum maculatum

  1. Eine unscheinbare Pflanze am Wegesrand, die fast nach Maiglöckchen aussieht.
    Bei ungenauer Betrachtungsweise hätte ich das Teil als Neophyt eingeschätzt, aber dann kam beim Blättervergleich der große Aha-Effekt. :good:

    BG

    • Archi says:

      Hi BG

      Was erinnert dich denn da an Maiglöckchen ?

      Ein Neophyt ist der Aronstab nicht, denn es gibt ihn schon seit einigen hundert Jahren in unseren Gebieten.

      lg Archi

  2. Ich meinte den Stengel, aus dem die Blüte sich entfaltet. Das Grünzeug drum rum habe ich als eine Art Bodendecker gesehen. :scratch:

    BG

    • Archi says:

      Bärlauchblätter sehen den Maiglöckchenblättern sehr ähnlich.
      Sie wachsen oft auch dicht zusammen. Wer sich nicht auskennt, sollte Bärlauch nicht wild pflücken, denn auch Maiglöckchen sind giftig.
      Maiglöckchen haben Stengel mit Blüten in Glockenform.
      Aronstabgewächse haben den Kolben als Blüte, das Weiße darum sind nur Hochblätter – Motto ” guck mal, hier kannst du landen”
      Insekten landen an den Innenflächen, weil sie durch den Aasgeruch des Kolbens angelockt werden. Wenn sie wieder rausfliegen möchten geht das nur um den Kolben darum. Fazit- die Pflanze wird bestäubt.

      lg Archi

  3. Hallo Uli,

    die Blätter dieser Pflanze habe ich auch schon gesehen aber blühend leider noch nie. Ja, das letzte Bild ist wunderschön. Ich finde nicht, dass Bärlauch und Maiglöckchen ähnliche Blätter haben, zumindest würde ich sie verwechseln. Aber ich kenne Maiglöckchen ja auch schon seit meiner Kindheit (3 Jahre), wer die Pflanzen beide nicht richtig kennt, der sollte tatsächlich vorsichtig sein. Im Notfall gibt es Bärlauch auch zu kaufen. 😉

    Liebe Grüße, Kathy

    • Archi says:

      Hi Kathy

      Ich würde auch raten Bärlauch zu kaufen, wenn man sich nicht auskennt.
      Bärlauch-und Maiglöckchenblätter sind sich sehr ähnlich. Dazu kommen übrigens noch die giftigen Herbstzeitlose.
      Bei essbaren Pflanzen sind, besser wachsen immer Wildkräuter, die versuchen zu imitieren. Die meisten davon sind hochgiftig.
      Man muss sehr aufpassen, oder ins Geschäft gehen.

      KLICKlink zum Vergleich

      lg Uli

  4. Joachim says:

    Hallo Uli,
    der Aronstab vermehrt sich bei mir im Garten durch seine roten Früchte. Es gibt u. a. auch den Arum italicum. Der ist in der Blüte größer mit gelben Kolben. In der Türkei habe ich mal einen Winzlling gefunden mit grünbraun gestreiften Blüten. Vielleicht war es auch eine Arisema-Art (Amurfeuerkolben) :wacko:
    LG Joachim

    • Archi says:

      Hi Joachim

      Die anderen Sorten habe ich leider noch nicht gesehen. Nach Arisema habe ich erst googlen müssen. Das sind auch faszinierende Pflänzchen 🙂

      lg Uli

  5. Guten Abend Uli,

    es ist einfach wie mit den Pilzen, wenn man sie nicht unterscheiden kann, dann sollte man die Finger davon lassen und sie im Geschäft kaufen. Ich kenne nur Pfifferlinge, die ich eindeutig indentifizieren könnte. Das hat mir mein Onkel beigebracht und mir auch einen Pilz gezeigt, der dem Pfifferling sehr ähnlich ist. Die Merkmale habe ich bis heute nicht vergessen und in meinem Gehirn abgespeichert. 😉

    Liebe Grüße, Kathy

    • Archi says:

      Hi Kathy

      Von Pilzen habe ich null Ahnung. Was draußen wächst, bleibt auch da. Besser ist das :bye:

      lg Uli