Aus Schatten wird Licht

Mutterprobleme

Ich hätte so viel zu schreiben, aber hier läuft alles schief, was schief laufen kann.

BG’s Mutter ist weiter im Krankenhaus, und weil sie bettlägerig ist, scheint es ihr ein neues Ziel zu sein zu testen, wie belastungsfähig wir sind.
Versteht mich nicht falsch – es geht nicht um eine alte Frau, die voller Schmerz im Bett liegt, sondern um eine resolute Altdame, die selbst nach der Oberschenkelhalsbruch-OP keine Schmerzen empfindet und darum das ganze Krankenhauspersonal, nebst Zimmernachbarin und uns aufmischt.

Am einen Tag brauch sie ihren Rolli, dann ein Paar Strümpfe, dann ein Nachthemd, Lottoschein musste weg, dann … xxxx andere Sachen …
Die blöden roten und weißen Geranien müssen auch noch gegossen werden, und der Nachbar brauch dringend seine Riesenschüssel Kartoffelsalat, die natürlich ich machen soll, damit er weiter für sie umsonst den Flur putzt.
Der Weg zu BG’s Mutterwohnung ist weit. Dazu kommt noch der LKW- und Bahnverkehr.
Egal was ist. Jede ihrer Wünsche muss sofort und korrekt ausgeführt werden.

Sie weiß, dass sich BG gerade für eine neue Programmiersache angemeldet hat, die viel Zeit, Geduld und Arbeit macht.
Das stört sie aber nicht, und auch nicht, dass gerade jetzt die Ersatzmöglichkeit der überteuerten Krankenhausparkplätze für wenigstens 14 Tage gesperrt sind, weil dort an den Bahngleisen gebaut wird.
Die Umgebung hat nur kleine schmale Straßen. Der Fußweg ins KH wird statt 10 Minuten wenigstens 20 Minuten dauern – natürlich auch der Rückweg.

Nach dem KH ist Reha angesagt. Der Vorschlag der Sozialarbeiterin war gemacht, wurde von Mutter bestätigt und ist wieder hinfällig.
Nachdem der Termin zur Reha stand fiel ihr nämlich ein, dass es in unserer unmittelbarer Umgebung auch eine Pflegestelle gibt.

Durch BG’s Neuorientierung verändert sich unser ganzer Tagesablauf.
Was seine Mutter dazu fordert, finde ich einfach unangebracht, anmaßend und unverschämt. Sie wird bald 91 Jahre und ist, sagen wir mal ‘hoch explosiv’ für die Umwelt, weil sie nur noch sich sieht, statt zu entscheiden.

Ich habe schon sehr viele Menschen gepflegt, und mir ist bekannt, dass man im Alter die Persönlichkeit wechselt.
Ich wünsche mir nur, dass später niemand mit mir solche Erfahrungen machen muss.

… und ich wünsche mir, dass diese Schwachsinnssituationen bald endet. Ich bin mit meinen Nerven ziemlich nah am Ende … Trotzdem werde ich BG so gut unterstützen, wie mir möglich ist.

 

 

Bis ich wieder regelmäßig bloggen kann wird es wohl noch etwas dauern.

 

lg Archi

 

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4 Responses to Aus Schatten wird Licht

  1. Meine Mutter ist extrem nervig und hält sich für extrem schlau. Der eine Pfleger hat das gut erkannt und nervt massig zurück.  Bauchbepinselung gibt es nicht.

    Erst am Ende des Monats darf sie wahrscheinlich zurück in ihre Wohnung. Der Pflegedienst, der sie dann betreuen wird, tut mir jetzt schon leid.

    BG

     

  2. Ich werde den Pflegedienst bei deiner Mutter nicht übernehmen können. Gesundheitlich geht es nicht und gedanklich will ich das nicht.

    Wir werden nette Pflegekräfte finden, und hoffen, dass sie nicht wöchentlich ausgewechselt werden wollen  

    Archi

  3. Guten Morgen Uli,

    Ihr habt beide eine Menge auszuhalten, wenn die alte Dame ständig so fordernd ist. Es wird schon richtig sein, wenn BG einen Pflegedienst anfordern will. Sie wird sich damit zufrieden geben müssen. Eine gesunde Distanz braucht Ihr zum Schutz Eurer Nerven. Ihr werdet Euch sicherlich trotzdem liebevoll um sie kümmern. Altenpflege ist schwer. Ich wünsche Euch viel Kraft.

    LG Joachim

  4. Guten Abend Joachim

    Wir werden versuchen alles Gute für sie zu tun. Sie geht erst mal nur in REHA-Pflege. Ins Heim möchte sie nicht. Eigentlich dürfte sie nicht mehr alleine bleiben. Sie ist zwar geistig meistens fit, aber viel zu schusselig und auf den Beinen unsicher.

    lg Uli