Liebe ist_ Erinnerungen bei Krankheit

 

Heute Morgen war ich mit BG beim Doc, weil seine Nagelbettentzündung schlimmer geworden ist, und er dazu das Antibiotika nicht vertragen hatte.

Seine Lippen waren schon sehr angeschwollen.
So ähnlich sah sein Finger aus.

 

Der Arzt schickte uns zum Chirurgen, und nach kurzem Blick auf BG´s Zeigefinger wurde dieser mit zwei Spritzen betäubt. Danach schnitt er einige Löcher mit einem Miniskalpell rings um das Nagelbett. Er drückte eine Menge Blut und Eiter heraus, und BG bekam einen riesigen Verband.

 

 

Nun muss er seinen Finger hochhalten und dabei kühlen.
Wenn die kleine OP ausreicht brauch er erst wieder am Montag zur Nachsorge zu kommen, ansonsten muss er morgen ins Krankenhaus.

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Es geht mir heute aber nicht allein um BG´s Finger, sondern um den Partner [ oder Partnerin, oder von mir aus Ghost – man was nervt mich das korrekte Schreibgemuss …]
Zu dieser Situation sehe ich noch sehr viel Handlungs- und Denkbedarf.
Wenn nämlich der Partner irgendwie krank ist, kann er natürlich vieles nicht mehr.
Das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Ist das aber so ?
Leider nicht.
Der Grund ist, dass die viele Hilfe, die ein Partner täglich gibt,
vielleicht nach einiger Zeit gar nicht mehr richtig wahrgenommen wird. Es ist schon zur Selbstverständlichkeit geworden, dass jeder seine Rolle perfekt beherschen muss.

Ich habe mich heute bemerkt, dass ich oft gesagt hatte – ‘BG kannst du mal’, oder ‘BG mach doch mal eben’
Warum ist mir denn nicht als erstes sein verletzter Zeigefinger im Gedächtnis geblieben ?
Ich habe mich dafür geschämt.
Mit jeder Frage wurde ich ein wenig kleiner und mir wurde bewusst, dass das ganze Chaos um uns in DD noch ein gutes Ende bringen kann.

Am Schluss erinnerte mich an den Satz, den ich mal gemailt hatte, bevor BG mein Partner wurde.
     Danke, dass es dich gibt.
Heute würde ich schreiben ->
     Danke, dass du noch da bist.

 

meine Gedanken :

[ Bertha von Suttner ]

Nach “lieben” ist “helfen” das schönste Zeitwort der Welt.

 

lg Archi

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5 Responses to Liebe ist_ Erinnerungen bei Krankheit

  1. Wenn der Partner krank ist, merkt man eigentlich erst, was man als Team leistet und wie man sich umorganisieren muß um alles geregelt zu bekommen. Gleichzeitig darf man den Partner nicht aus der Organisation ausschließen, weil der doch wissen will, was gerade gemacht wird. Da merkt man dann, was einem der Partner wert ist. Aber ich mache das was ich kann und darf.
    Du hast dich immer daran erinnert, das ich das anstelle von dir gemacht habe. Also hast du permanent an mich gedacht. Das ist mehr als lieb.
    Das ist Liebe.

    BG

    PS: An den Kochtopf zum Umrühren hast du mich trotzdem geschickt…
    PPS: Ähm die Flasche Sekt gibt es erst wenn der Finger wieder heile ist.

    • Oh, ich bekomme ein Sektchen 😉

      Erst einmal werden wir gemeinsam deinen Finger kurieren, dann sehen wir weiter.
      lg Uli

  2. Guten Morgen Uli,
    zuallerst wünsche ich BG, dass sein Zeigefinger jetzt heilt und ohne Krankenhausaufenthalt. Was die Achtsamkeit für den Partner oder die Partnerin betrifft, so halte ich es für natürlich, dass sie durch das lange tägliche Beisammensein bisweilen nachlässt. Das lässt sich aber bei gegebenem Anlass wieder korrigieren. Das machst Du ja jetzt. Ich wünsche Euch weiterhin viel Freude miteinander.
    LG Joachim

    • Vielen Dank Joachim
      Man sollte viel bewusster Leben, um nicht zu vergessen was eine Beziehung ausmacht. Die Zeit ist so schnelllebig, und in der Großstadt noch dazu oft sinnfrei.

      lg Uli

    • Danke für deine Genesungswünsche.
      Bis jetzt komme ich ohne Schmerzmittel aus und hoffe das es so bleibt.

      Gruß BG

      PS: 5 Arztbesuche in einer Woche..Ist das ein Anzeichen vom altern?