Misteldrossel_Turdus viscivorus

 

Heute hatten wir einen ziemlich großen Vogel am Boden gesehen, der sich dort Nahrung aufgepickt hatte.
Es war erst nur seine Hinteransicht, und man konnte nicht erkennen, welcher es war.

Turdus viscivorus_Misteldrossel_© Archimeda1

Als wir näher ran gehen wollten ist das Tierchen auf einen Ast gepflogen, und ich habe gesehen, dass es eine Mistedrossel-Mutter mit Nahrung im Schnabel war.

Turdus viscivorus_Misteldrossel mit Futter_© Archimeda1

Eine Misteldrossel ist ein Sing-und Zugvogel, war früher ein reiner Waldvogel.

Da die Natur zurück ging, hat sie sich neueren Umgebungen angepasst.
Sie wohnt  im Wald, wenn er nicht zu dicht ist, oder in Parkanlagen, die waldähnlich gestaltet wurden.
Sie ist sehr scheu, wird bis ca 28 cm groß.
Von Februar bis ca November kann man sie in West-Deutschland finden, danach zieht sie in wärmere Gegenden,  denn gerade die Jungtiere vertragen keinen Frost.

Sie ernährt sich hier von Insekten, Weichtieren, Larven und Beeren, in Frostzeiten von Misteln, darum der Name.

Misteln sollen für Menschen und Tiere giftig sein, nicht aber für diesen Vogel.
Sie fressen sie gerne, scheiden die Samen später aus, und so finden wir auch in unseren Gegenden hübsche Mistel-Gebilde.

[ Dazu möchte ich kurz erwähnen, dass Misteln erfolgreich gegen Krebs eingesetzt werden.
Mistel-Lektine regen das Immunsystem an und lösen Entzündungen aus.
Feuer gegen Feuer, also – so macht man es auch bei Flächenbränden – ein Übel bekämpft das andere,  beim Zusammentreffen beider Pole ist es gelöscht, zumindest auf fast Null reduziert ]
Lt Studien helfen Misteln bisher bei Brustkrebs und zur Linderung bei Chemotherapien
Aber natürlich bin ich kein Arzt –
solange etwas als giftig gilt, rate ich davon ab ]

Nun noch einmal zur Misteldrossel.
Das Weibchen sucht den Nistplatz, baut das Nest über zwei Wochen in einer Höhe von bis zu 20 m. Das Nistmaterial ist weich, und sie legt Tag für Tag bis ca 4 Eier, danach wird erst gebrütet.
Innerhalb eines Jahres sind die Kleinen bereits geschlechtsreif.

Feinde der Misteldrossel sind Raubvögel, wie Bussarde, Eulen, Sperber u.a.

Auf den nächsten zwei Bildern sieht man einen Jungvogel.
Er hüpfte bei unserem Näherkommen auf einem hohen Ast, und Muter und Junges erstarrten so, dass man sie kaum noch erkennen konnten.

Turdus viscivorus_Misteldrossel-Baby_© Archimeda1

Turdus viscivorus_Misteldrossel-Baby_© Archimeda1_2

Eine perfekte Tarnung innerhalb eines Baumes.

lg Archi

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10 Responses to Misteldrossel_Turdus viscivorus

  1. Als ich das Tierchen sah, dachte ich an einen großen Star.
    Dann hüpfte es so merkwürdig und hmm… Eine verletzter Vogel?
    NE eine Vogelmutter mit Anhang und das kleine hat so süß seine Mutter angebettelt.

    BG

  2. Hallo Uli,

    wieviele Tage legen die denn Eier? Wenn sie jeden Tag vier Eier, was kommt dann am Ende dabei heraus? Wunderschön sind sie Jungen und die Mama wird viel zu tun haben, die alle zu füttern.

    Kommt gut in die neue Woche.

    Liebe Grüße, Kathy

    • Hallo Kathy

      Das ist vielleicht ein wenig wirr. Sie legt jeden Tag ein Ei. Wenn sie 4 hat, oder leer ist, fängt sie erst an zu brüten.
      Auch Euch einen schönen Wochenstart.

      lg Uli

  3. Guten Abend Uli,
    hübsch sehen sie aus die Misteldrosseln mit ihrer gepunkteten Unterwäsche. Wir haben hier oft Misteln auf Laubbäumen, vor allem Pappeln und Birken. Aber sie nisten wohl auf allen Laubbäumen, wenn ihnen der Platz zusagt. Ich lerne hier viel und werde versuchen, mich zu erinnern, wenn mir ein solch’ liebenswerter Vogel in der freien Natur begegnet. Mit den Stinkwanzen wird mir das bald passieren, denn bei mir im Garten sitzen welche in den Himbeeren. Man schnuppert sie auch beim Heidelbeerenpflücken im Wald. Eine herrliche Tierwelt. :yahoo:
    LG Joachim

    • Guten Abend Joachim

      Vielen Dank für deine lieben Sätze.
      Die Misteldrossel sieht man, wenn ein Wald oder Park oben hell , aber der Boden dunklel ist.
      Sie sind recht groß und irgendwie stofftierähnlich mit ihrer aufgeblusterten Unterwäsche – das war ein super Vergleich von dir 🙂

      Die Stinkwanzen schnupperst du nur, weil sie sich beim Pflücken bedroht fühlen. Vorher könntest du ein wenig auf die Äste klopfen, Hand darunter halten, und sie umsetzen. So hast du nicht den Geruch, aber die leckeren Beeren, und sie keine Angst 😉

      Ganz liebe Abendgrüße Uli

  4. Hallo Uli,
    und wieder ein Vogel der bei uns heimisch ist und den ich nicht kannte mhh und dabei ist so ein großer Vogel ja eigentlich nicht zu übersehen aber da schau ich mal ob die Misteldrossel bei mir vorkommt, danke für die Informationen, liebe Grüße Regina