Naturkundemuseum in Dortmund-8_Die Feldhamster

 

Heute wird es flauschig

 

Obwohl ich nicht wirklich begeistert bin, dass man noch ‘eben gelebte’ Tiere ausstopft, ist es für die Nachwelt vielleicht wichtig, nämlich um sich zu erinnern, was es alles an Tiere gab.

 

 

 

Da mittlerweile jeder wissen sollte, dass zB Windräder wertvolle Tiere, wie Fledermäuse, Vögel, Insekten schreddern, und sie trotzdem in Massen aufgebaut werden und noch mehr sollen – so geht nämlich der grünpolitische Wahnsinn – gibt es durchaus Möglichkeiten Tiere vor dem Aussterben zu beschützen.

Während man beschlossen hat, dass sich 4 Windräder in der Nähe von Lichtenau weiter drehen dürfen, obwohl da die seltenen Schwarzstörche brüten, und die Elterntiere bei der Futtersuche oft zwischen den Rotor-Flügeln hindurchhasten, ist es den Profitgeiern schitte-egal, obwohl es nur noch ca 110 Schwarzstorch-Brutpaare gibt.

 

Fast so ein elendiges Los hat auch der Feldhamster (Cricetus cricetus).  Der wird allerdings unterirdisch von den Bauernmaschinen geschreddert

 

 

…  und wenn er davon nicht direkt betroffen wurde verhungert er nach der Menschen-Ernte.

 

Weil es den Feldhamster  in NRW nicht mehr gibt, habe ich mich gefreut, ihn wenigstens im Museum zu finden. Vielleicht gibt es Menschen, die sich engagieren würden, so ein putziges Tierchen nicht aussterben zu lassen. Das wäre so einfach.

Erst einmal zum Tier selber:
Ein erwachsenes Tier kann über 35 cm groß werden. Das ist eine so ähnliche Größe eines Meerschweinchens. Er wiegt dann um die 900 Gramm und kann, wie sein kleiner Artgenosse, der uns bekannter Hamster 2-3 Jahre alt werden.
Er ernährt sich von verschiedenen Getreiden, Insekten und anderen Feldfrüchten, und hält von Oktober bis April einen Winterschlaf. Genau das ist nämlich das Übel. Wenn die Felder alle restlos abgeerntet werden, hat der Hamster keinen Vorrat für seinen Winterschlaf. Insekten gibt es ja schon lange nicht mehr in großer Anzahl.

Der Feldhamster steht auf der ‘Roten Liste’, als ‘Vom Aussterben bedroht’. Der Hauptgrund ist Intensivierung der Landwirtschaft. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er als sogenannte Kornratte verfolgt, und nun wird durch Maschinen so viel und so genau abgeerntet, dass der Feldhamster keine Wintervorräte sammeln kann.

In Hessen gibt es Hilfe. Man spricht mit den Bauern und versucht sie zu ‘Nacherntestreifen’ zu überreden. Die Streifen werden nach der Ernte stehen gelassen, damit die Nager noch Getreide ernten können bevor sie ihren, übrigens dritten Wurf, durch die Winterphase bringen.

 

 

Wie man gut erkennen kann, geht es den Politikern in NRW absolut nicht um Tiere. Nun, es geht ihnen ja auch nicht um heimische Menschen. Das sagt ja schon alles  …

Als ich jung war, gab es noch Felder mit Stoppeln, und dazu verschiedene Grünstreifen zwischen den Feldern. Es blühte dort, es flogen Insekten, und im Sommer hatten wir Kinder uns über die vielen Heuschrecken gefreut, die verschiedene Melodien gezirpst hatten. Im Herbst gingen wir mit ‘Drachen’ ins Feld, zerkratzten unsere Beine durch die Stoppeln und freuten uns trotzdem, wenn das meist selbstgebaute Fliegegerät möglichst hoch am Himmel war, bevor die Leine gerissen ist.

In Dortmund ist alles tot, was lebt- oder wird tot, wenn es länger hier lebt !

Ich glaube auch, dass die Menschen hier nicht wirklich leben, sondern eher hinvegetieren, bis sie diese schlimme Situation hinter sich gebracht haben. Aso, ich spreche ja von mir *hüstle* – ich komme aber auch ausm Dorf, Leutchen.

Was man noch Lebendiges hört sind die ständigen Gärtner-Clans, die jegliche Rasenstücke bis zum Absterben runter fetzen, die Laubbläser  und Grasentfernerbläser, die vielen Luftabblasungen von den Chemie-und Gaswerken, Auto-Poser, besonders Sonntagabends und die Mopeds, die hier nicht einfach nur fahren, sondern von den vielen armen Geringverdiener aufgemotzt werden, damit man sie auch mal beachtet.
Ich habe noch die vielen Notärzte und Krankenwagen vergessen …

 

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4 Responses to Naturkundemuseum in Dortmund-8_Die Feldhamster

  1. Der Feldhamster ist eigentlich nur ein Winter-Keimling-Fresser, der eigentlich ein Raubtier ist. Er fängt Insekten genauso wie Mäuse. Das Problem ist also, dass er im Winter verhungert, wenn er nicht genug Samen einlagert. Dabei darf er aber keine Sonnenblumensamen sammeln, weil die Sonnenblumensamen reines Gift für den Hamster sind. Denn so ein Sonnenblumensamen füllt den Magen des Hamsters schon ein Gutes Stück und besteht zu 50% aus Fett. Würdet Ihr zum Frühstück ein ganzes Päckchen Butter  ( 250 g ) essen? Das entspricht in etwa ein Sonnenblumensamen für einen Hamster. Und was wird jetzt als Feldbegrenzung gepflanzt? Sonnenblumen. Luzerne oder Lupinen wären das richtige für den Hamster und würden sogar etwas für den Acker machen.

    BG

    • Archi says:

      Die Info gilt leider für ‘Normal Hamster’. Feldhamster haben eigene Interessen Bezugspunkte und Überlebungsmöglichkeiten.

  2. Guten Abend Uli,

    die Nacherntestreifen sind eine gute Idee. Hoffentlich machen das Bauern und lassen Getreide in Streifen stehen. Von den Grünen ist kein Schutz für Tiere zu erwarten. Im Gegenteil. Gut, dass Du in diesem Beitrag mal an die Lebewesen erinnerst, deren Existenz durch menschliche Raubgier in ernster Gefahr ist.

    LG Joachim

  3.  

    Guten Morgen Joachim
    Die Grünen und der Rest wollen jetzt selbst Windräder ohne Mindestabstand in Wohngegenden zulassen. Dann gibt es bald auch keine anderen Vögel und Raben mehr. Der Mensch wird erwiesenermaßen durch den Infraschall krank. Das merkt leider nicht jeder sofort. Es sind Langzeitwirkungen.
    Ich frage mich wozu wir Windenergie brauchen, wenn man keine Lebenserwartungen mehr hat. 
    Wenigstens gibt es einige wenige, die Tiere schützen – aber sie werden in den gleichen Topf geworfen, wie diese Irren, die sich auf Straßen fest kleben.
    Wo soll das bloß noch enden …

    lg Uli