Naturnahe Forstwirtschaft_Teil 2 / Der Herr FörBau

 

Teil 1 klickmich

Wie geschrieben weiß ich nicht, ob dieses Waldstück einem Förster oder einem Bauern gehört.
Folglich nenne ich ihn Herrn FörBau.
Ich finde es ist eine sinnige Lösung, und eine gute nachahmenswerte Mischung der beiden Berufe.

Die Felder vom FörBau liegen direkt an einem schmalen Weg, der in dieses Waldstück führt.
Sie waren bereits abgeerntet, und er pflügte eben mit seinem Traktor alles sehr sauber um.
Weil es bereits September ist, denke ich, dass es vielleicht Mais war.
Herr FörBau hatte trotzdem, vielleicht deswegen, eine gute Lösung für die wichtigen Bienen gefunden.
Wenn man ein wenig weiter gegangen war, sah man diese hübschen Gewächse im ganzen Wald verteilt.

Impatiens glandulifera_Drüsige Springkraut als Walduntergrund_ © Archimeda 1

Er nutzte die Feuchtigkeit des Waldbodens um eine Bienenweide zu haben.Impatiens glandulifera_Drüsige Springkraut_© Archimeda 1

Dieses Drüsige Springkraut ist ein Agriophyt, d.h. ganz grob ->
Irgendeiner fand das Pflänzchen im Ausland toll, hat es zur Heimat mit genommen, und es hat sich vermehrt. Es stammt aus dem westlichen Himalaya, wurde 1839 Nach England als Zierpflanze eingeführt, und von dort an in anderen Gärten verteilt.
Nicht ganz freiwillig immer, denn die viele tausende Samen springen, werden von Bächen und Flussauen fortgetrieben und überall verteilt.
Der Nachteil ist die extrem starke Vermehrung in feuchten Gegenden, der Vorteil allerdings, dass auch unsere Insekten, wie Bienen, Hummeln und anderes was zu futtern bekommen.
Darum wird es oft als Neophyt und darum als giftig bezeichnet.
Was ein Unsinn !
Ein Neophyt ist nichts weiters, wie eine Pflanze, die eingewandert ist,
also ein Agriophyt, dem man Vorurteile anfaselt.

Es gibt das Drüsige Springkraut in verschiedene Farben von Weiß bis in alle Rosaschattierungen.

Impatiens glandulifera_Drüsige Springkraut_© Archimeda 1 -3
Man erkennt es an den stark gezahnten Blättern und den dicken wasserhaltigen Stamm.
Impatiens glandulifera_Drüsige Springkraut_Schaft © Archimeda 1
— und natürlich an der Einigkeit mit der Natur, wie zB der Brennnessel.Impatiens glandulifera_Drüsige Springkraut_© Archimeda 1 -2

meine Gedanken:

Man muss umdenken,
statt zu sagen: “Die Pflanzen gehören nicht zu uns”,
muss man sagen: ” Wir versuchen unser Umfeld zu erhalten”
Ziel ist also nicht die Abwehr gegen Neues, sondern es zum Vorteil zu nutzen.

© Archimeda1

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8 Responses to Naturnahe Forstwirtschaft_Teil 2 / Der Herr FörBau

  1. Hi Mäus-chen-Adler :),

    die Pflanze ist die perfekte Bienenweide, verdrängt aber auch einheimische Arten aus den Feuchtgebieten 🙁 .

    BG

    • Hallo Bär-chen

      Das stimmt schon, aber man muss sich überlegen ob man Bienen und Insekten möchte um Obst und Gemüse haben zu wollen, oder lieber verhungern.
      Der FörBau hat eine Anfangslösung gefunden.
      In Hessen wurde ein Rind gefunden oder gemacht (?), dass sich speziell auf die Blütenknospen dieser Pflanze spezialisiert hat.
      In unserer jetzigen Lage können wir uns nur noch freuen, wenn überhaupt noch etwas lebt, was andere Menschen ernähren könnte.

      klick

      Archi

  2. Hallo Uli,

    hier bei uns gibt es genug Nahrung für alle Insekten. Wahrscheinlich ist das in den Städten nicht ganz so, obwohl es am Stadtrand ja auch oft Gärten und viele Pflanzen gibt. Dort werden sich Bienen auch weniger ansiedeln.

    Wir selbst werden in den nächsten Jahren ein Plage von vielen Stechmücken haben, weil da jetzt ein breiter Graben mit offenem Wasser. Ich bin eh jedes Jahr recht verstochen aber es wird wohl schlimmer werden. Ich trage mich mit dem Gedanken, meine Zelte dann hier abzubrechen und in ein anderes Gebiet zu ziehen. Wir werden aber auf jeden Fall das nächste Jahr abwarten.

    Ich liebe die Natur aber was man hier daraus macht, das schadet meiner Gesundheit.

    Liebe Grüße, Kathy

    • Hallo Kathy

      Mais, Raps und ähnliches wird auch von Bienen angeflogen. Sie sind danach vergiftet, orientierungslos und sterben. Durch die Bepflanzung mit dem Springkraut haben die Insekten eine andere Wahl. Das Kraut blüht früher, der Raps ist nicht mehr die einzige Möglichkeit.
      Es verteilt sich rasant schnell. Das ist nicht so gut, oder vielleicht doch ? Man sah nämlich keinen Efeu an den Bäumen, der sonst die Waldbäume regelrecht abwürgt.
      Man muss wohl abwarten.
      Mücken wird es überall geben. Sie sind ziemlich übel, denn auch da gibt es Tiere aus dem Ausland, die zu uns gewandert sind, und sehr schlimme Krankheiten verbreiten. Besonders gefährlich ist die Tigermücke. Google mal danach. Die gibt es bereits bei uns.
      Ein guter natürlicher Schutz geben Tomaten-Sträucher, Zitronengeranie und Petersilie. Umziehen hilft Euch da nicht wirklich weiter.

      lg Uli

      • Hallo Uli,

        vielen Dank für Deine guten Ratschläge. Das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren, nächsten Sommer. Dieses Jahr wurden wir noch von der Stechmückenplage verschont. Sicherlich hast Du recht und wir werden wohl hier bleiben. Fred muss uns dann einen Pavillon bauen, den wir mit Fliegengitter verkleiden. Ich war gestern nur so entsetzt über diesen breiten Graben.

        Über die Tigermücke habe ich schon gelesen aber hier bei uns wurde sie noch nicht gesichtet. Hoffentlich bleibt das so.

        Wir wünschen Euch einen schönen Abend und schicken liebe Grüße.

        Kathy :bye:

      • Guten Abend Kathy

        Wenn Ihr da wirklich Euer Traumland verlässt, hätten andere gesiegt. Das ist nicht like Löwe ^^

        *knuddle* Uli

  3. Guten Abend Uli,
    das ist eine Menge Springkraut in dem Wald. Für die Bienen ist es eine gute Weide, denn das Kraut blüht den ganzen Sommer. Es samt sich leicht aus. Im Garten kann ich höchstens mal ein paar Stauden stehen lassen. Ich glaube, es wird auch Balsamie genannt. Das einheimische Springkraut ist bescheidener und blüht blassgelb. Als Kinder haben wir gerne an die reifen Samenschoten gefasst, weil die ordentlich explodierten.
    Ich wünsche euch ein angenehmes Wochenende. :bye:
    LG Joachim

    • Guten Abend Joachim

      Das ist ein wenig zu viel Springkraut im Wald – sieht aber echt lebendig aus :good:
      lg Uli