Nachdem ich heute mit meinen Ärzten weiter uneinig war, haben wir frustig beschlossen nach Essen zu fahren, um mal das Haus anzuschauen, wo meine Eltern gewohnt hatten.
Diese Essener Gegend ist sehr schön, und ich kenne mich gut dort aus, denn ich war als Teenager oft in den dicht angrenzenden Wäldern. Wenn ich in den Ferien zuhause war, ging ich morgens nach dem Frühstück fort und kam erst spät abends wieder. Man brauchte keine Angst haben, dass man im Wald überfallen wurde.
BG hatte zum heutigen Ausflug frische Brötchen geholt, die wir dann gemeinsam mit Käse belegt hatten. Eine Kühltasche wurde mit naturtrüben Apfelsaft, Sprudel und Kühlpads geladen, Käsebrötchen kamen dazu, dann fuhren wir ca 40 Kilometer/Luftlinie.
Diese Gegend ist sehr hügelig.
Um in den Wald zu gelangen muss man erst einige viele Meter nach unten ins Tal, und danach wieder nach oben zum Wald. Leider durften wir nur auf den Wegen bleiben, denn die Sturmschäden an den Bäumen waren nicht beseitigt. Hinweisschilder warnten vor herunterfallende Äste.
Wir gingen an den Außengärten vorbei und sahen an den Hecken Bärlauch wachsen. Es duftete zart nach Knoblauch.
Bärlauch/Allium ursinum – gehört zu den Lauchgewächsen, wie zB Schnittlauch und Knoblauch. Es ist eine Heilpflanze, denn er hilft sehr gut gegen Arteriosklerose, hat aber noch viele andere Heilwirkungen.
Die Sammelzeit ist April bis Mai. Dazu nimmt man die Blüten für Salate und junge Blätter für Pesto oder eventuell auch nur auf Brot. Die Möglichkeiten sind da eher nicht eingeschränkt.
Einfrieren könnte man ihn, aber trocknen darf man ihn nicht, denn er verliert dann seine Wirkstoffe.
BG wollte ihn nicht pflücken, denn er meinte, dass so kurz vor dem Wald vielleicht Füchse ihre Wurmeier dort ausgelassen haben könnten.
Später sahen wir noch ein rotes Vögelchen. Es saß hoch in den Zweigen und war erst spät zu erkennen.
Es war ein Dompfaff, den man in Essen sehr oft sieht.
Eigentlich ist der Dompfaff ein Gimpel und gehört zu den heimischen Finken.
Dompfaff, Domherr sagt man, weil die Brust des Männchens auffällig rot gefärbt ist. [ Das Weibchen ist eher schlicht grau ]
In der Christlichen Ikonographie ( <- gemalte Bilder und Texte aus der Antike zur Veranschaulichung ) nennt man Vögel mit Rotfärbung Gnadenanwärter. Das Blut des Heilands sollte die Federn der Vögel benetzt haben.
Als Pfaffe bezeichnete man die Geistlichen.
Zitat
“… Die Gimpel werden gerne im Zusammenhang mit dem Thema „Liebe & Heirat“ erwähnt,
heißt es nicht im bekannten „Schwalbenlied“ :
„Mutter, unterm Dach ist ein Nestchen gebaut,
schau, schau, schau, ja schau!
Dort hat der Dompfaff ein Pärchen getraut,
trau, trau, trau, ja trau!“ ….Der Dompfaff hat hier die Aufgabe des Zeremonienmeisters übernommen, er war der „Pfaffe“. Die im Volksmund verbreitete Bezeichnung „Dompfaff “ orientiert sich wohl an dem Erscheinungsbild eines Domherrn mit rotem Gewand und schwarzer Kappe …
… Der Volksmund urteilte hier glasklar:
„Weil er nicht schön singe, aber desto mehr fresse!“ nenne man ihn Dompfaff. Beleibte Gottesmänner mussten sich früher schon mal Spottnamen wie „Dompfaff “ oder „Gimpel“ gefallen lassen – besonders wenn sie dem Volk Mäßigung predigten, aber selbst die Annehmlichkeiten des Lebens mit ihrer Leibesfülle symbolisierten …
PDF_Quelle Linnaeus 1758
Diese hübsche Vögel ist Vegetarier.
Er ernährt sich nur von Knospen, Beeren und Samen.
Ein Gartenbesitzer sollte darum darauf achten, nicht alles wegzuschneiden, wenn die eigene Erntezeit vorbei ist, denn sonst müssen Vögel im Winter das oft ungesunde Vogelfutter aus dem Handel fressen.
[ Im Winter- oder Frostfutter sind fast nur Sonnenblumenkerne ( unverträgliches B6) und mit Öl durchtränkte Haferflocken, mit gefährlichem Ambrosia-Samen ]
Ich wünsche Euch allen eine schöne Nacht
lg Archi
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