Riesen-Bärenklau_Heracleum mantegazzianum

Wir sind nach dem Einkaufen ein wenig umher gefahren um wieder mal etwas anderes, als Betonbauten zu sehen.

Auf einem Feld waren mehrere große, weiße Pflanzen dicht an dicht, ringsherum wuchs das Getreide.
Halten konnten wir dort nicht, aber ich kannte diese Gewächse, und ich wusste wo sie noch zu finden sind.

Ein Bauer hier hat ein Rapsfeld, auf dem sie seit Jahren ziemlich groß werden.
Nicht nur da, sondern auch im angrenzenden Waldstück und auf den Wegen.

Aus weitere Ferne hat BG versucht ein gutes Bild zu bekommen. Er hatte aber kein Stativ dabei und außerdem war es recht stürmisch.

Heracleum mantegazzianum_Riesen-Bärenklau_© Archimeda1

Wir sind dann dem Weg gefolgt, denn wenn man eine dieser Herkulesstaude sieht, entdeckt man noch viele andere.

Erst einmal das Positive – Bienen, Krabbler & Co lieben die Blüten. Man kann also viele Insekten sehen.
Das war es aber schon.

Diese Staude ist ein Neophyt, d.h. irgendeiner hat sie mal freiwillig in einem Gebiet angepflanzt, wo sie eigentlich nicht hingehört. Ihr Ursprungsland ist der Kaukasus.
Nun ist sie invasiv, d.h dass sie sich weit und schnell ausbreitet, und auch heimische Pflanzen zum absterben bringt.
Nicht nur ihre 30000 Samen pro Jahr und Pflanze bringt die große Vermehrung, sondern auch, dass sie oft am Wasser ansiedelt und somit ihre Samen über kilometerlange Strecken verteilt.

Sie ist dem heimischen Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) sehr ähnlich.
Aus dem Wiesen-Bärenklau wurde früher Bier hergestellt.
Der Wiesen-Bärenklau hat einen durchweg grünen Stamm.

Weitere Ähnlichkeit hat die Engelwurz. Sie hat ähnliche Blüten, aber ganz andere Blattformen.

Die beste Erkennung zum Unterschied ist aber gut zu merken, nämlich an den dunkel-roten Stellen am Stamm, der Herkulesstaude.
Heracleum mantegazzianum_Riesen-Bärenklau_© Archimeda1-3

Wenn Ihr also einen echten Riesen-Bärenklau gefunden habt, müsst Ihr sehr vorsichtig sein.

Heracleum mantegazzianum_Riesen-Bärenklau_© Archimeda1-2

 [ Das ist ein junges Pflänzchen ]

In der ganzen Pflanze samt Wurzeln sind Furocumarine.

Kurz erklärt reagieren diese Stoffe bei Berührung mit Hautstellen und Sonnenlicht. Dabei muss die Sonne nicht heiß am Horizont stehen, einfaches Tageslicht ist bereits ausreichend.
Es gibt ziemlich böse Verätzungen, bzw Verbrennungen mit Blasenbildung, 3. Grades.

Man könnte Ziegen oder Schafe halten. Diese würden die kleinen Pflanzen abfressen, solange sie noch nicht blühen.
Was aber ist, wenn diese Dinger mitten im Rapsfeld oder Korn wachsen ?

Mäht der Bauer drum herum, oder ist das gefährliche Zeug dann im Öl oder im Mehl ?
Was meint Ihr dazu ?

Ich hoffe, dass ich bei der Ernte dieses Feldes dabei sein kann, um eine Antwort zu finden.

lg Archi

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6 Responses to Riesen-Bärenklau_Heracleum mantegazzianum

  1. Hallo Mäus-chen,
    ich befürchte, dass der Bauer ohne zu Zögen drüber mähen wird. Rapsöl wird der wohl nie kaufen.

    BG

    • Archi says:

      Hi Bär-chen.

      Eben das denke ich auch. Denken ist aber kein Beweis, und nächste Woche habe ich Spätdienst. 🙁

      Archi

  2. Hallo Uli,

    der Bauer wird sich nicht die Mühe machen, das zu umgehen oder zu entfernen. Er mäht es mit ab und dann ist es für ihn erledigt. Wenn sie schon ein paar Tage vorher alles mit Gift besprühen, dann machen sie sich darum auch keine Gedanken.

    Wir wünschen Euch einen schönen Sonntag!

    Liebe Grüße, Kathy

    • Archi says:

      Hi Kathy

      Ich befürchte es auch so. Was eine Schande. Man darf fast nichts mehr essen und trinken, was man nicht selber angebaut hat. Selbst dann ist man von den Giften aus der Luft oder im Wasser kaum sicher.

      lg Uli

  3. Hallo Uli,
    sehr genau hast Du den Riesenbärenklau beschrieben. Der Bauer sollte ihn aus dem Rapsfeld entfernen. Aber vielleicht vverkauft er die Rapssamen für die Treibstoffherstellung, was ja meistens der Fall ist. Dann spielen diese Samen keine Rolle.
    Bei mir steht eine solche Staude am See. Ich habe sie noch nicht berührt. :unsure:
    LG Joachim

    • Archi says:

      Hi Joachim

      Wenn der Raps nur als Sprit benutzt werden soll, wäre das OK, wenn er die Pflanzen mit untermischt.
      Deine Staude am See, wird sich so ausbreiten, dass sie vielleicht deine schönen Pflanzen im Garten verdrängt.

      Wie gesagt, sie ist wunderschön, sehr imposant – aber tötet das Umfeld, weil u.a. die Wurzeln anderes absterben lässt. Falls sie wirklich die roten Stellen am Stamm hat, solltest du sie entfernen. Bis zu 30.000 Samen ist schon eine ganze Menge, ls

      In DD war es so üblich, dass H4´ler das im Auftrag der Stadt getan hatten. Es wurde geklagt, bzgl Gefährlichkeit – nun ist keine passende Kraft mehr vorhanden.
      Keiner möchte es freiwillig tun.

      lg Uli