Es heiß, dass Hasenpfoten Glück bringen, und damit eröffne ich eine neue Kategorie über
verschiedene Aberglauben.
Vorwort:
Das deutsche Wort ‘Aberglaube’ gibt es bereits seit dem 12. Jahrhundert.
Es wurde vom lateinischen ‘superstitio’ abgeleitet, dass u.a. Irrglaube, Wahn und ‘Verehrung einer Gottheit’ bedeutet.
Der Aberglaube war zu dieser Zeit eine abwertende Betitelung von der christlichen Kirchen-Hierachie, die der Meinung waren, dass man vorchristliche Beschwörungen, Rituale und alte Glaubenspraktiken durch einen Aberglauben wieder hätte aufleben lassen können.
Gerade die katholische Kirche bezeichneten alle Abergläubigen als Häretiker, die sogenannten Ketzer.
Um diese Ketzer aufzuspüren kam es zu den berüchtigten Kreuzzügen, wozu in den meisten Fällen der Papst sein Einverständnis geben musste.
Ab dem 13. Jahrhundert gab es die Inquisition, bzw das Inquisitionverfahren, welche auch noch heute als Glaubenskongregation existiert.
Ab dem 16 Jahrhundert endet lt neueren Geschichtstexten das Mittelalter, aber eigentlich war es noch bis zum 18. Jahrhundert nicht anders.
Alle Kirchen nutzen den Aberglaube als Kampfbegriff gegen Ketzer. Sie suchten angebliche Unfromme und verurteilen jeden Ungläubigen.
Diese Abartigkeit der Inquisitions-Gerichte ist wohl Jedem bekannt.
Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff Aberglaube nach und nach normalisiert.
Es war das ‘Zeitalter der Romantik’, und es erstand eine neue Wissenschaft über die Volkskunde, und seit dem 20. Jahrhundert versucht die Humanwissenschaft
psychologischen Erkenntnisse zu erforschen um kulturelle Eigenarten zu bestimmen.
Wie dem auch sei –
Aberglaube findet man überall, in jeden Ländern und in jeden Kulturen,
wobei beim Aberglaube nur eines erwünscht wird,
nämlich Unheil abzuwenden, bzw ein wenig Glück zu erhaschen.
Als Aberglaube in Deutschland gilt z.B. das glücksbringende vierblättrige Kleeblatt, die schwarze Katze, die nur in einer bestimmten Richtung vor einem laufen darf, Freitag der 13. , bei dem man eher Unglück erwartet –
und natürlich die Hasenpfoten, über die ich heute schreiben möchte.
Ich bezeichne mich als Mensch, der zu allen möglichen Gedanken offen ist.
Darum ist es für mich selbstverständlich, dass ein Aberglaube eine uralte Überlieferung ist,
die von unseren Urvätern nahe gebracht wurden, um ihre Anverwandten zu schützen.
Zumindest ist mir die Erklärung wesentlich sinnvoller als den Kirchen zu glauben, dass es so
etwas nicht geben darf und sie darum Menschen bestialisch abmetzeln.
Die Geschichte der Hasenpfoten hatte damals einen ganz anderen Sinn.
Beim Schwein und beim Hasen galt das Pfötchen als Geschlechtssymbol.
Das Hasenpfötchen sollte vor Unfruchtbarkeit und Verhexungen schützen.
Dieser Aberglaube war in den USA so bekannt, dass man in den 60ér Jahre fast 10
Millionen Hasenpfoten/ Jahr verkauften –
und dann auf einem Straßenschild in Kalifornien stand ->
“Liebling, denk bei den nächsten Kurven daran, dass die Hasenpfote den Hasen nicht retten
konnte”.
Kann auch nicht,
denn in meinem noch sehr viel älterem Glauben ist bekannt, dass kein Leid eines anderen das Leid seiner Selbst aufheben kann.
Aber ein wenig Fell, dass täglich abgekämmt werden muss, darf man sammeln.
Das bringt Glück durch die Weicheit, die Unschuld, durch Freude uvm …
unser Aberglaube
BG und ich haben beide eine kleine MiniBox, die für Pillen gedacht waren, in denen wir von
jedem Kaninchen einig wenige Hasenhaare gesammelt haben.
Auf der linken Seite sieht man BG´s Box, in der Mitte noch eine Minibatterie (?) liegend.
BG hat als Motiv die Blumen und ich das Vögelchen.
Wenn das Döschen gut gefüllt ist werden später die überstehende Haare gut abgezuppelt, und danach kommt jeder Glücksbringer in die Jacke oder Tasche.
Schreibt doch mal, ob Ihr auch einen Aberglauben habt.
lg Archi
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