• Tag Archives Kaninchenhausen
  • Elsa_vor kurzem frisch herein bekommen

     

    Ich habe wirklich schon viel Elend gesehen, aber die kleine Hasenmaus, die nun bei uns ist, hat sicher schon eine ganze Menge an schlechten Erfahrungen hinter sich.

    Ende Juni haben wir Elsa in einem Zoogeschäft bemerkt.
    Während die anderen Kaninchen im Haus schliefen, saß sie allein und ängstlich zusammengekauert in einer Ecke. Wenn die anderen Hasendamen hervorkamen, wusste sie nicht wohin sie hoppeln sollte. Wir haben ihre Panik eine ganze Weile beobachtet und dann beschlossen, dass sie auf keinen Fall da bleiben konnte.

    Elsa soll bereits 8 Wochen gewesen sein, aber sie war allerhöchstens gerade eben 6 Wochen, und wog nur knapp 950 Gramm.
    Daheim haben wir sie auf den Grasteppich in die Kaninchen-Kuschelzone gesetzt, und sie verkroch sich sofort zwischen beide Kräutereimer.

     

    Wie man auf dem nächsten Bild sehen kann ist Elsa ein Angora-Löwenkopf-Widder-Mix. Sie hat ein verdrecktes Näschen und sehr verschmutzte Fußsohlen.

     

     

    Diese Zuchtmischung ist noch problematischer als andere und sehr unverantwortlich.

    1. Widderkaninchen haben oft Zahn- und/oder Exzemprobleme.

    2. Angorakaninchen müssen zwingend geschoren werden, damit die ständig nachwachsende Wolle nicht das Tier erhitzt, denn Kaninchen können      ihre Temperatur NUR über ihre Ohren regulieren.

    3. Löwenkopfkaninchen wurden als ‘FamilienSchmusetier’ gezüchtet. Ihnen fehlt oft der Fluchtreflex. Damit sind sie schnell angreifbar für andere Kaninchendamen.

     

    Wir haben zuhause Elsa überall abgetastet und dann eine schlimme, ca 1€-Stück-große Verletzung an der rechten Hinterbacke gesehen. BG hat das Kaninchen mit alkoholfreiem Propolis verarztet, und sie dann wieder zwischen die Kräutereimer gesetzt.

    Von dort oben hat sie einen guten Ausblick auf unsere andere KaninchenBande.
    Sie war sehr neugierig, und wollte wissen, warum sie und die anderenTierchen nicht im Käfig waren. Die ersten Blickversuche …

     

    Ich habe dann ihren Gemüseteller zubereitet, und sie war darauf sehr neugierig.

     

     

    Das ist immer ein sehr gutes Zeichen.
    Frisst ein neuaufgenommenes Tier fühlt es sich wohl und kann vergesellschaftet werden.

     

    Elsa wiegt bis jetzt, nach drei Wochen,  bereits 1250 Gramm.
    Sie hat jede Woche 100 Gramm zugenommen, ist rundum gesäubert, gekämmt, verarztet und die Krallen sind kurz, damit sie wieder laufen kann.
    Die TA impfte, bescheinigte ihr gute Zähnchen, und die anderen Kaninchen haben sie voll akzeptiert.

     

    Aus dem ‘hässlichen Häschen’ wurde eine liebevolle und sehr hübsche Kaninchen-Dame.
    Ich werde die Tage Bilder zeigen, um den Unterschied zu zeigen.

     

    Ein schönes Wochenende wünsche ich euch

    lg Archi

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  • Kaninchen_Die Kastration und laufende Kosten

     

    Heute Morgen waren wir bereits um 10 Uhr bei der Tierärztin um Merlin kastrieren zu lassen. Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Merlin schläft viel und hat ein wenig Sellerieblätter und Rucola gefressen.

    In diesem Blogeintrag hatte ich bereits geschrieben, was der Unterschied zwischen einer Sterilisation und Kastration ist.
    Die Kastration nimmt die Triebe und beruhigt das Tier, aber für ungefähr 6 Wochen können trotzdem noch Baby´s gezeugt werden.
    Es ist wohl kaum durchsetzbar, dass man vergesellschaftete Kaninchen für 6 Wochen ständig trennen kann, darum kann man eigentlich nur hoffen, dass es kein bzw nur wenig Nachwuchs gibt.
    Kaninchen werden mit ca 12 Wochen geschlechtsreif.
    Sie sind nicht läufig oder in der ‘Hitze’, wie man bei Hunden sagt, sondern der Eisprung wird nur durch die Begattung ausgeführt. Das geschieht 10 bis 12 Stunden nach dem Deckakt und wird durch den Nervenreiz während des Deckvorgangs ausgelöst.
    Die Trächtigkeit dauert etwa 28-33 Tage, und es kann bis zu 6 Jungtieren geben.

    Kaninchen haben 2 Gebärmutter (n)
    Wenn sie innerhalb kurzer Zeit zweimal gedeckt werden, ist es durchaus möglich, dass sie im 14-tägigen Abstand zwei Geburten haben.
    Kaninchenmütter können dazu ihre Baby´s resorbieren, d.h. sie können sie absterben und austreiben lassen, um den gesunden Nachwuchs zu sichern.

    Wie man lesen kann, ist eine Kastration das Erste an das man denken sollte, wenn man Kaninchen vergesellschaften muss/möchte, zumal eine Häsin direkt nach der Geburt wieder trächtig werden kann.
    Das zweite Wichtige ist die Impfung gegen RHD1+RHD2 [ Caliciviren, Hämorrhagischen Kaninchenseuche ]
    und
    Myxomatose [ Kaninchenpest durch Pockenviren ]

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Impfung nicht immer zu 100 % nützt.
    Sie schützt zwar meistens vor inneren Blutungen, zwar nicht unbedingt vor Todesfälle, aber die Leiden des kranken Tieres wird um Massiges verkürzt.

    Kaninchen sind teuer, und ihre KrankenBehandlung ist nicht nur sehr teuer sondern dazu recht zeitaufwendig.
    Die Kastration und Nachbehandlung beziffert sich auf ca 100 Euro,
    die Impfungen gegen Myxomatose kosten 32 €,
    später kommt dazu noch die Jahresimpfung von RHD1-RHD2 von ca 33 € dazu.

    Mehr zu den TA-Kosten kann man  bei der Gebührenverordnung für Tierärzte nachlesen ->

    GOT-2017-07(1)

     

    Man sollte sich sehr genau überlegen,
    ob man Kaninchen vergesellschaften muss, damit die anderen nicht durch den Tod und Trauer ihrer Partner selber sterben,
    oder man nur ein neues ‘Ostergeschenk’ haben will,
    dass ziemlich niedlich ist,
    aber in kurzer Zeit ein mächtiger Kostenfaktor wird.

     

    Ich wünsche mir Eure richtige Entscheidung.

     

    lg Archi 

     

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  • Kaninchen_Vergesellschaftung

     

    Am Samstag, den 17.03.2018 haben wir das reserviertes Kaninchen geholt

    Es ist ein Männchen und heißt nun Merlin. Auf folgendem Bild sitzt er im Kaninchenzimmer und erschnuppert seine neue Freiheit.

     

    Nach genauerer Begutachtung meinen wird, dass das Tierchen schon einmal verkauft und zurück gegeben wurde. Dafür spricht sein eingerissenes linkes Ohr und sein überdominantes Verhalten.

    Der kleine Langohrkerl wog beim Kauf gerade mal 1,5 kg, konnte kaum laufen, aber er glich bereits in seinem Wesen einem Kampfhasen.

     

    Großhase Vincent, mit seinen über 5 kg, fand seine Ankunft gar nicht witzig und versuchte gleich Merlin unterzuordnen.
    Zur Unterwürfigkeit muss das Köpfchen des Neu-Kaninchens auf den Boden liegen.

    Das sieht dann so aus.

     

    Merlin hingegen ist ein (noch) unkastriertes Männchen und hatte weder Unterwürfigkeitsgefühle noch irgendeinen anderen Respekt vor der Größe von Vincent, zumal Vincent bereits kastriert ist.

     

    Wenn man Kaninchen vergesellschaften möchte, brauch man starke Nerven und viel Wegsehen.

    Man darf sich in die Rangkämpfe nicht einmischen, und das ist besonders schwer.
    Sie jagen und beißen sich, und ab und an fließt ein wenig Blut. Trotzdem müssen sie sich erst einmal selber zusammen raufen.

     

    Wir haben schon viele Not-Tiere vergesellschaftet, aber dieses Mal war es eine wirkliche Katastrophe.
    Vincent und Flummi wollten den kleinen Kerl nicht akzeptieren, und wir mussten unseren Notfallplan versuchen.

     

    Auf dem Spielbett habe ich eine Gummimatte, Fliesdecken und ausrangierte Handtücher verteilt, damit kein Hasen-Pipi zur Unterlage kommen kann. BG hat danach alle Kaninchen eingefangen und auf die vorbereitete Zone gesetzt.
    Ich habe mich auf eine Seite und BG auf die andere Seite hingelegt. Unsere Gesichter waren diagonal gegenüber, damit wir die Tierchen beobachten, und sie nicht weghoppeln konnten.

    Kaninchen brauchen zwischen den Rangkämpfen eine Ruhepause.
    Sie sind durch die ständige Hüpferei, die bis zu 1 m hoch werden kann, sehr erschöpft.
    Diesen Moment habe ich genutzt um zu zeigen, dass in diesem Spielbereich nur Wir das Sagen haben.

    Dafür musste ich deren eigene Unterwürfigkeit erzeugen.
    Ich griff mir jedes Tier, legte es in meiner Nähe und hielt meine Hand vorsichtig auf die Köpfchen um sie leicht zu ducken.

    Auf dem folgenden Bild kann man gut erkennen, dass es nur eine Geste ist, nicht etwa Gewalt.

    Alle Kaninchen verstanden die Situation und waren nach kurzer Zeit in Kuschelfunktion.

    Das war nur ein kleiner Anfang, denn es war ausdrücklich unser Bereich.

    Im Kaninchen- und Arbeitszimmer geht es oft noch ziemlich ruppig zu, aber es lässt nach.

     

    Merlin ist vorerst mit sich äußerst zufrieden

     

    Nächste oder übernächste Woche wird dieses süße Monster kastriert, und die Vergesellschaftung beginnt von vorne,
    denn danach geht es nicht mehr um kastriert oder nicht,
    sondern um Größe und Mobilität.

     

    Nach erfolgter Vergesellschaftung werden sich alle Tiere untereinander verstehen.
    Sie sind dann eine Art von Geschwister.
    Wer keine Zeit und nicht genug Liebe aufbringen kann, darf sich zur Kaninchengruppe kein neues Tier zuholen.

     

    Ich berichte zu diesem Thema weiter, wenn Merlin kastriert wurde.

     

    lg Archi

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  • Kaninchen_Die Entscheidung

     

    Vincent scheint es nun besser zu gehen. Er frisst manchmal schon richtig gut, und der Kot ist wieder normal. Flummi frisst kaum etwas, aber wenn wir ihr Kräuter oder ein Kohlrabiblatt persönlich anreichen nimmt sie es meistens.

    Damit steht für mich fest, dass sie nun in einer Trauerphase sind, und wir sie da rausholen müssen.

    Flummi hat schon viele tote Freunde-Kaninchen erlebt.
    Ihre Eltern und Geschwister sind in ihrem Vorzuhause umgekommen. Bei uns starb ihr Partner Thommy, ihre Zwitterfreundschaft Goethe, nun ihr Neupartner Yeti, mit dem sie ihre beiden Kinder Vincent und Clara bekommen hatte.
    Clara und Yeti sind leider einem undefinierbaren Übel erlegen.

    Wir haben immer Nothasen geholt, die bereits vorher schon alt, krank oder aus sehr schlechter Haltung gekommen sind. Da ist der Tod dann immer viel zu schnell da, denn die Ersthaltung spielt bei kommenden Krankheiten eine wichtige Rolle.

    Um Flummi nicht noch mehr Abschiedsschmerz zuzufügen haben wir lange überlegt, wie und was wir nun machen um ihr und Söhnchen Vincent wieder Lebensmut zu geben.
    Darum haben wir uns entschlossen ein neues Tierchen zu holen, dass dieses Mal weder zu alt sein sollte, noch irgendeine schlechte Vorgeschichte haben sollte.
    Wir haben eine Menge an Inseraten durchgeschaut und sind zu zig verschiedenen Zooläden gefahren.
    Es waren da nur Jungtiere, denn es ist ja bald Ostern, und dann werden diese sensiblen Tiere in Massen gekauft, und landen dann später bestenfalls im Tierheim …

    Als wir schon aufgeben wollten wagten wir einen letzten Versuch.
    Auf den oberen Etagen des Zoogeschäfts tummelten sich zig Baby-Oster-Kaninchen.
    Ein wenig weiter weg standen zwei ExtraKäfige, und in einem dieser Käfige hoppelte ein langohriges Etwas, dass schon ein wenig älter war.
    Die Verkäuferin sagte, dass dieser kleine Kerl bereits ca 3 oder 4 Monate wäre, aber ich schätze ihn wenigstens auf ein halbes Jahr, wenn nicht sogar älter. Er war damit fast unverkäuflich.
    Nach kurzer Peilung zum Gesundheitszustand unserer anderen beiden Hüpfmäusen, haben wir das Langohr reservieren lassen.
    Die nette Verkäuferin wollte ihn in guten Händen wissen, und reduzierte den Preis um 10 €.

    Ein Kaninchen im Geschäft kaufen ist sehr teuer, aber ich bin der Meinung, dass auf dem jetzigen Kaufpreis noch wenigstens 50 Euro drauf sollten, damit diese intelligenten Tiere nicht ihr Leben lang, als Spielzeug in einem Kleinkäfig, vor sich hingammeln müssen.

    Morgen ist Abholtag.
    Wir sind ziemlich aufgeregt und bereiten uns innerlich auf die neue Vergesellschaftung vor, die recht schwierig werden kann.

     

    Ich wünsche Euch einen schönen Abend.

     

    lg Archi

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  • Kaninchen_Was ist nach dem Tod der Partner

     

    Vincent und Flummi leben noch.
    Ihnen geht es noch nicht gut. Sie fressen und trinken nur sehr wenig, aber selbst dieses Wenige ist eigentlich schon ein kleiner Erfolg.

    Kaninchenartige, so wie man sie wissenschaftlich nennt, haben einen Stopfmagen.
    Das bedeutet, die Magenwand dieser Tiere bewegen sich nicht selbstständig.
    Es ist darum besonders wichtig, dass sie regelmäßig geringe Futtermengen zu sich nehmen, damit der Mageninhalt in den Darm weiterrutschen kann.
    Wenn sie nichts fressen, verhärtet sich der Magen- und Darminhalt. Es kommt zu Aufgasung, zu Entzündungen und dann zum Tod.
    Bei Krankheit ist der Magen und Darm das größte Risiko für die Sterberate.

    Basilikum, Schnittlauch, Oregano passt immer in ein Kaninchen, denn diese Pflanzen heilen, und die Tiere wissen das.
    Heute haben wir darum frische Kräuter gekauft, die Töpfe direkt in neuer Erde und größeren Behältnissen umgepflanzt, damit wir sie möglichst lange nutzen können. Sie stehen nun in der Küche.
    Draußen ist es noch zu kalt, und in der Wohnung sind sie zB durch die schwarze Fliege und Spinnmilben, die in der Alterde der Händler oft wuchern, nicht geschützt.

    Zu den krankheitsbedingten Sorgen kommt die Eigentrauer der Tiere.
    Wenn wir die Nachtkäfige öffnen, hüpfen die Häschen nicht heraus, sondern warten, ob Yeti oder Clara wieder zu ihnen herein hoppeln. Geschieht das nicht, verhoppeln sie sich in dunklen Ecken. Wir müssen sie dann suchen um ihnen Futter mit der Hand anzureichen, und hoffen, dass sie etwas fressen um die Organe in Bewegung zu halten. BG gibt ihnen weiter Wasser mit der Pipette.

    Wir haben nun eine Situation, über die wir noch genau nachdenken müssen, und uns zum Verzweifeln bringt …

    Wenn unsere Tiere noch krank sind fressen sie nicht, und sterben.
    Es darf kein neues Kaninchen dazu.
    Wenn unsere Tiere jetzt ‘nur noch’ trauern, fressen sie aber auch nicht – und dann müssten wir für Ablenkung sorgen, also neue Partner anschaffen,
    damit sie nicht auch sterben.

    BG und ich werden vorerst nur beobachten können.
    Ich bin der Meinung, dass die Trauer über den Partner im Moment schwerwiegender ist, und beziehe mich dazu auf die Menschenwelt.
    Wer partnerschaftliche Sorgen hat, hat keinen Hunger.

    Ich werde weiter berichten.

    lg Archi

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