• Tag Archives Lebensgeschichten
  • Schwarz oder Weiß

     

     

    [ John Kalench ]

    Was kostet die Freiheit ?

    Zu den Zeiten der Großen Weltwirtschaftskrise lebte ein reicher und mächtiger Unternehmer. Sein Imperium war endlos. Es reichte weiter, als das Auge sehen konnte: über jedes der Weltmeere und jeden Kontinent dieser Erde.

    Von seiner weitläufigen, luxuriösen Villa aus kontrollierte er eine Unzahl erfolgreicher Unternehmen, die alle füreinander produzierten und voneinander profitierten. Hunderttausende Menschen arbeiteten für ihn, er bestimmte über sie und ihr Leben. Er war ein wahrer Meister des Lebens, der Macht und der Manipulation.
    Er war ein scheuer und zurückgezogener Mann, der sich nur mit dem Feinsten vom Feinsten umgab. Er bewohnte die eleganteste Villa, umgab sich mit kostbaren Kunstwerken und Antiquitäten, verwöhnte sich mit der besten Küche und exquisitem Wein aus seinen eigenen Anbaugebieten. Eine große Dienerschaft kümmerte sich um jeden seiner Wünsche. Alles was er sah, berührte oder hörte war von allerhöchster Qualität.

    Sein größter Schatz war jedoch sein Privatzoo. Es war der größte der und vollständigste Privatzoo auf der ganzen Welt. Obwohl er niemals Besucher empfing, wurde er von Zoologen auf der ganzen Welt beneidet.
    Eines Tages berichtete ihm ein Diener von einem versteckten und abgeschiedenen Tal auf dem asiatischen Kontinent, in dem scheue, auf dieser Welt einmalige Tiere lebten. Von einem hohen Turm aus beobachtete er die Tiere auf den offenen Feldern seines Zoos. Und er dachte sich: “Diese seltenen Tiere im Tal wären sie passende Krönung meiner Sammlung.”

    Also rief er seine Diener zusammen und organisierte eine Expedition zu den abgelegenen Bergen, dorthin, wo diese seltenen Tiere den Erzählungen nach lebten.

    Nach langer Zeit erreichte er ein isoliertes Dorf tief in den Himalajas. Die Jäger dieses abgelegenen Gebietes lachten ihn aus, als sie von seinem Vorhaben hörten. Sie erzählten ihm, kein Mensch, nicht einmal diejenigen, die seit Generationen hier lebten und jagten, könnte je hoffen, diese wilden und scheuen Tiere zu fangen.

    “In einem Monat werde ich zurückkehren,” sagte er den Dorfbewohnern. “Ich werde alle diese Tiere fangen. Ich bitte nur um einen Begleiter, der mir zeigt, wo sie leben.”
    Nach einem Monat kehrte er mit leeren Händen zurück. Die Dorfbewohner lachten ihn aus und verspotteten ihn. Er aber sagte nur: “Kommt mit mir.”

    Er führte sie hinauf zu einer Wiese hoch in den Bergen. Die Dorfbewohner standen und starrten auf eine unglaubliche Szene. Dort, vor ihnen, grasten Hunderte dieser seltenen Tiere, sicher eingezäunt in einem hohen Korral. Der Mann erklärte, wie er vorgegangen war.

    Am ersten Morgen stellte er Futter und Heu in die Mitte der Wiese. Am nächsten tag tat er das gleiche, am nächsten wieder und am nächsten wieder, jeden Tag legte er frisches Futter und Heu aus. Bald kamen die Tiere und fraßen. Am Anfang nur wenige, aber jeden Tag kamen einige mehr als am Vortag. zum Schluss graste die ganze Herde auf der Wiese.

    Abends grub er Löcher für die Zaunpfosten aus und stellt zwei oder drei Pfosten pro Nacht auf. Als alle Pfosten im Kreis aufgestellt waren, begann er, die Zaunlatten daran zu befestigen. Zunächst befestigte er die bodennahen Latten, damit die Tiere darüber springen und zum Futter und Heu gelangen konnten. Jeden Abend befestigte er neue Latten, und die Wände des Korrals wurden höher und höher. Bald konnten die Tiere nur durch eine kleine Öffnung im Zaun auf die Wiese gelangen.

    Am Abend des 29. Tages baute er ein Tor. Am letzten Tag des Monats, nachdem alle Tiere durch die schmale Öffnung hindurchgeschlüpft waren, schloss er das Tor. Er hatte die Tiere eingefangen, bevor sie überhaupt begriffen, was geschah.

    Den erstaunten Dörflern sagte er: “Ich kann jedes Tier einfangen, indem ich es von mir und meinem Futter abhängig mache. Mit den Menschen ist es dasselbe. Es ist ein fairer Tausch. Ich gebe Ihnen Nahrung, sie geben mir dafür ihre Schönheit und Freiheit. darin liegt die Quelle meines Reichtums und meiner Macht.”

    meine Gedanken :

    [ Platon ]

    Der Zugang zur Macht muß Menschen vorbehalten bleiben,
    die nicht in sie verliebt sind.

     

    Schlaft gut

    lg Archi

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  • Das mit dem Hundebaby …

     

    Ein Geschäftsinhaber hatte ein Schild über seine Tür genagelt, darauf war zu lesen:

    HUNDEBABYS ZU VERKAUFEN.

    Ein kleiner Junge kam vorbei und sah das Schild.
    Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand, fragte er ihn: ” Was kosten die Hundebabys ? ” “Zwischen 50 und 80 Dollar”, sagte der Mann.

    Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog einige Münzen heraus.
    ” Ich habe 2,37 Dollar “, sagte er. ” Darf ich sie mir bitte anschauen ? “

    Der Ladenbesitzer lächelte und pfiff nach seiner Hündin.
    Fünf kleine Hundebabys stolperten hinter ihr her.
    Eines von ihnen war deutlich langsamer als die anderen und humpelte auffällig.
    ” Was hat denn der Kleine da hinten ? “, fragte der Junge.

    Der Ladenbesitzer erklärte ihm, dass der Welpe einen Geburtsfehler hat und nie richtig laufen würde.

    ” Den möchte ich kaufen “, sagte der Junge.
    ” Also den würde ich nicht nehmen, der wird nie ganz gesund “, antwortete der Mann.
    ” Aber wenn du ihn unbedingt willst, schenke ich ihn dir. “

    Da wurde der kleine Junge wütend.
    Er blickte dem Mann direkt in die Augen und sagte: ” Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genau so wie die anderen auch. Ich gebe ihnen meine 2,37 Dollar und werde ihnen jede Woche 1 Dollar bringen, bis er abbezahlt ist “

    Der Mann entgegnete nur: ” Ich würde ihn wirklich nicht kaufen – er wird niemals in der Lage sein, mit dir zu toben wie die anderen “

    Da hob der Junge sein Hosenbein und sichtbar wurde eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte.
    Liebevoll auf den Hund blickend sagte er: ” Ach, ich renne selbst auch nicht gut, und dieser kleine Hund wird jemanden brauchen, der ihn versteht “

    Der Mann biss sich auf die Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte
    und sagte:
    ” Mein Junge, ich hoffe und bete, dass jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird “

    [ © Dan Clark, Weathering the Storm ]

     

     

    Ich wünsche Euch einen schönen Freitag :heart:

    lg Archi

     

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  • Neujahrsspielchen_das innerliche Sehen

     

    Wie jedes Jahr gehen wir schon sehr früh morgens raus um die Natur am ersten Tag im neuen Jahr zu genießen. Dieses Jahr hatten wir enormes Glück, denn in DD wurde bis 3 Uhr morgens geböllert, und wahrscheinlich schliefen noch sehr viele, oder es war ihnen zu kalt.

     

    Wir begannen unser Neujahrs-Spielchen in einem Park in Lünen.
    Das Spiel ist recht einfach, macht aber einen Riesenspaß.
    Es geht so ->
    Man schaut auf die entgegenkommenden Leute und schätzt ein, ob und wie sie reagieren, wenn
    man zu ihnen ” Frohes Neujahr ” sagt. Untereinander wettet man dann, wer recht behält.
    Mit der Zeit, bekommt man bald ein echtes Gefühl für Menschen und deren Gehabe, und vergisst
    das Elternantrainierte aus Kindertagen, was eh kaum stimmte.
    Menschen sind nicht immer freundlich, nur weil man selber freundlich ist.

    Das bedeutet aber nicht, dass man selber so sein muss.

    Grobe Erkenntnis ist, dass Männer und Paare immer zurück grüßen, einzelne Frauen sehr selten,
    und Frauen, die zu zweit oder in Gruppen sind, nie.
    Einfach Angezogene, sogenannte Normalbürger, erwidern Grüße eher als die
    angeblich besser Gekleideten.
    Ungeschminkte sind fröhlich und ausgelassen,
    und Damen mit Schmink – oder Klamottenwahn sind arrogant, schauen zur Seite oder auf sich selbst.

    Vielleicht riechen sie beim Runterschauen auch nur ihre Parfüm-Dosis zum Zwecke ihrer eigenen Selbstkontrolle.

    Die >Nichterwiderer< haben wohl Vieles verpasst, was ihnen Freude bereitet.
    Der Grund ist, dass sie nicht richtig sehen können.

    Sie spazieren zwar durch den gleichen Park, sind aber so mit sich selbst beschäftigt,
    dass sie die fremdeigene Schönheit nicht sehen.
    Sie sehen nur äußerlich.
    ” Bin ich schön und begehrenswert. Kann ich mit der Natur konkurieren … ”

    Es sind arme Menschen, die nicht innerlich sehen können.

    Ich empfinde es als sehr Schade, was sich Menschen antun um wie Duft- oder Anziehpuppen zu werden.

    Die Natur wird immer das Schönste bleiben.

     

    Versucht einmal das Spiel.

    Man kann auch nett grüßen, wenn Neujahr vorbei ist …

     

    meine Gedanken :

    Man kann sich gewaltig erweitern, wenn man anders ist.
    Warum mitlaufen in einer künstlichen Masse,
    wenn doch die Masse ansich versagt.
    Morgen ist ein neuer Tag – und der wird schön.
    Glaubt daran, und es wird auch so werden.

    ©Archimeda1

     

    Ich wünsche mir für Euch jeden Tag einen neuen Morgen mit Zuversicht.

     

    Ich liebe Euch

    lg Archi

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  • Bauer setzt Dame schachmatt

     

    Ich habe mich wieder ein wenig beruhigt, und das vielleicht nur darum, weil ich heute einen besonders netten Anruf aus Berliner Umgebung bekam   animiertes-weihnachten-sterne-bild-0059

     

    Trotzdem fehlt mir noch die vorher weihnachtliche Stimmung, weil ich das Geschehene nicht vergessen kann, zumal der angeblicher Täter auch mehrfach in DD übernachtet haben soll.

    Diese > Wir-Schaffen-Das-Kultur < hat mächtig versagt, oder anders herum gedacht ->
    Sie sind fast fertig mit der Schafferei, denn wir sind mit großen Schritten dabei zurück ins Mittelalter geschupst zu werden.

    Ich hatte schon einmal zur gleich folgenden Seite verlinkt, das ist ca 2 Jahre her, aber es wird immer auffälliger, dass es nicht die NAZI-Zeit ist, die wieder herauf geschworen wird, sondern es geht noch einen mächtigen Schritt weiter zurück, nämlich um den Unterschied zwischen arm und reich. Dabei werden die Armen als neuen Sklaven ( die Bauern ) vorbereitet.

     

    Zitat

    ” … Der Anteil der bäuerlichen Bevölkerung betrug während des gesamten Mittelalters mit nur unwesentlichen Schwankungen etwa 90 Prozent. Die Bauern gehörten zum dritten Stand, der die Basis für den Reichtum des ersten und zweiten Standes, Klerus und Adel, erarbeitete und für die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sorgte. Obwohl die Bauern diese gesellschaftlich wichtige Aufgabe erfüllten, war ihr Ansehen niedrig. Dieses Faktum beruhte auch auf der geringen Wertschätzung, die der körperlichen Arbeit entgegengebracht wurde. Die Rechte der Bauern hingen weitgehend davon ab, welchen Status sie innerhalb ihres Standes innehatten. So gab es die freien, die halbfreien und die unfreien Bauern. Für Halbfreie und Unfreie bedeutete das Rechts- und Wirtschaftssystem der Grundherrschaft, dass sie sowohl wirtschaftlich als auch rechtlich und sozial von ihren Grundherren abhängig waren …

    Quelle und vieles mehr zum MA

    meine Gedanken :

     
    Beim Schach sind die Bauern die wichtigste Verteidigung

    © Archimeda1

     

    Das gibt noch doch noch Weiteres zum Denken, oder ?

     

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  • Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern lebt in anderen Körpern

     

    Ich möchte noch eine Weihnachtsgeschichte bloggen, die mir immer sehr wichtig war.

    Gerade in dieser Zeit erscheint es mir so wichtig.

    Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern

    Es war so grässlich kalt; es schneite und es begann dunkler Abend zu werden. Es war auch der letzte Abend des Jahres, Silvesterabend. In dieser Kälte und in dieser Dunkelheit ging auf der Straße ein kleines, armes Mädchen mit bloßem Kopf und nackten Füßen; ja, sie hatte zwar Pantoffeln angehabt, als sie von zu Hause wegging, aber was nützte das schon! Es waren sehr große Pantoffeln, ihre Mutter hatte sie zuletzt benutzt, so groß waren sie, und die verlor die Kleine, als sie über die Straße eilte, während zwei Wagen so erschreckend schnell vorbei fuhren. Der eine Pantoffel war nicht zu finden, und mit dem anderen lief ein Knabe davon; er sagte, den könne er als Wiege brauchen, wenn er selbst einmal Kinder bekomme.
    Da ging nun das kleine Mädchen auf den nackten, kleinen Füßen, die vor Kälte rot und blau waren. In einer alten Schürze trug sie eine Menge Schwefelhölzer, und ein Bund hielt sie in der Hand. Niemand hatte ihr den ganzen Tag hindurch etwas abgekauft; niemand hatte ihr einen kleinen Schilling gegeben. Hungrig und verfroren ging sie dahin und sah so eingeschüchtert aus, die arme Kleine! Die Schneeflocken fielen in ihr langes, blondes Haar, das sich so schön um den Nacken ringelte, aber an diese Pracht dachte sie wahrlich nicht. Aus allen Fenstern glänzten die Lichter, und dann roch es auf der Straße so herrlich nach Gänsebraten; es war ja Silvesterabend, ja, daran dachte sie!
    Drüben in einem Winkel zwischen zwei Häusern, von denen das eine etwas mehr vorsprang als das andere, dort setzte sie sich hin und kauerte sich zusammen. Die kleinen Beine hatte sie unter sich hochgezogen; aber es fror sie noch mehr, und nach Hause zu gehen, wagte sie nicht. Sie hatte ja keine Schwefelhölzer verkauft, nicht einen einzigen Schilling bekommen. Ihr Vater würde sie schlagen, und kalt war es zu Hause, sie hatten nur eben das Dach über sich, und da pfiff der Wind herein, obwohl in die größten Spalten Stroh und Lumpen gestopft waren. Ihre kleinen Hände waren beinahe ganz abgestorben vor Kälte. Ach! Ein kleines Schwefelhölzchen könnte gut tun. Wenn sie es nur wagen würde, eines aus dem Bund zu ziehen, es gegen die Wand zu streichen und die Finger zu erwärmen! Sie zog eins heraus, ritsch! Wie es sprühte, wie es brannte! Es war eine warme, helle Flamme, wie ein kleines Licht, als sie es mit der Hand umschirmte. Es war ein seltsames Licht: Dem kleinen Mädchen war es, als säße es vor einem großen, eisernen Ofen mit blanken Messingkugeln und einem Messingrohr. Das Feuer brannte so herrlich, wärmte so gut; nein, was war das! Die Kleine streckte schon die Füße aus, um auch diese zu wärmen – da erlosch die Flamme. Der Ofen verschwand, sie saß mit einem kleinen Stück des abgebrannten Schwefelhölzchens in der Hand.
    Ein neues wurde angestrichen, es brannte, es leuchtete, und wo der Schein auf die Mauer fiel, wurde diese durchsichtig wie ein Schleier; sie sah gerade in die Stube hinein, wo der Tisch gedeckt stand mit einem blendend weißen Tischtuch, mit feinem Porzellan, und herrlich dampfte die gebratene Gans, gefüllt mit Zwetschgen und Äpfeln; und was noch prächtiger war: Die Gans sprang von der Schüssel herunter, watschelte durch die Stube, mit Messer und Gabel im Rücken; gerade auf das arme Mädchen kam sie zu. Da erlosch das Schwefelholz, und es war nur die dicke, kalte Mauer zu sehen.
    Die Kleine zündete ein neues an. Da saß sie unter dem schönsten Weihnachtsbaum; er war noch größer und schöner geschmückt als der, den sie bei der letzten Weihnacht durch die Glastür bei dem Kaufmann gesehen hatte. An den grünen Zweigen brannten tausend Kerzen, und bunte Bilder, gleich denen, welche die Schaufenster schmückten, sahen auf sie herab. Die Kleine streckte beide Hände in die Höhe – da erlosch das Schwefelholz; die vielen Weihnachtslichter stiegen höher und höher. Sie sah, jetzt waren sie zu den hellen Sternen geworden, einer von ihnen fiel und hinterließ einen langen Feuerstreifen am Himmel. „Jetzt stirbt jemand“, sagte die Kleine, denn die alte Großmutter, die einzige, die gut zu ihr gewesen, aber nun tot war, hatte gesagt: „Wenn ein Stern fällt, geht eine Seele hinauf zu Gott.“
    Sie strich wieder ein Schwefelhölzchen gegen die Mauer, es leuchtete ringsumher, und in dem Glanz stand die alte Großmutter, so klar, so schimmernd, so mild und lieblich.
    „Großmutter“, rief die Kleine, „Oh, nimm mich mit! Ich weiß, du bist fort, wenn das Schwefelhölzchen ausgeht, fort, ebenso wie der warme Ofen, der herrliche Gänsebraten und der große, gesegnete Weihnachtsbaum!“
    Und sie strich hastig den ganzen Rest von Schwefelhölzern an, die im Bund waren. Sie wollte Großmutter recht festhalten; und die Schwefelhölzer leuchteten mit einem solchen Glanz, dass es heller war als der lichte Tag. Großmutter war früher nie so schön, so groß gewesen; sie hob das kleine Mädchen auf ihren Arm, und sie flogen in Glanz und Freude so hoch, so hoch dahin; und dort war keine Kälte, kein Hunger, keine Angst, sie waren bei Gott.
    Aber im Winkel beim Hause saß in der kalten Morgenstunde das kleine Mädchen mit roten Wangen, mit einem Lächeln um den Mund – tot, erfroren am letzten Abend des alten Jahres. Der Neujahrsmorgen ging über der kleinen Leiche auf, die mit den Schwefelhölzern dasaß, von denen ein Bund fast abgebrannt war. Sie hatte sich wärmen wollen, sagte man. Niemand wusste, was sie Schönes gesehen hatte und in welchem Glanz sie mit der alten Großmutter eingegangen war zur Neujahrsfreude.

    [ Hans Christian Andersen ]

     

    Seht die hilferufenden Hände unserer Obdachlosen, bevor sie erfrieren.

     

    Gute Nacht

    lg Archi

     

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