Weiterleben durch jeden Versuch

 

Heute war so gar nichts los.
Wir sind nur kurz zum Einkauf gefahren, denn unsere Kaninchen brauchten frisches Gemüse.
Danach haben ich die ersten Samen, für die neuen Jahres-Pflänzchen in Erde getan.

Ich habe eine Menge von ihnen aus meinem vorigen Garten [ Winsen /Aller ],
und sie sind schön säuberlich katalogisiert –  in extra Fächern, nun fast alle im Karton,
und ich komme da nicht dran.

Bei BG benutze ich Alu-Keksdosen,  zur Samenaufhebung umqualifiziert.
Sie erfüllen wohl den gleichen Zweck. Man findet alles, brauch aber reichlich länger.

Heute war es nicht besonders schwer eine Bienenwiese für BG´s Balkon zu gestalten.
Das Problem ist eher, dass diese Samen schon einige Jahre alt sind, und man dann eigentlich nicht genau weiß, was davon weiter lebt.
Dazu gibt es noch das Balkon-Platzmangels-Syndrom, bzw der Fensterbänke.
Ich habe trotzdem erste Versuche gestartet diese Samen zu beleben.

In schmalen Pflanzkästen habe ich ausgesäht, was Bienen mögen könnten, und alles mit Klarsichtfolie abgedeckt. Die Kästen habe ich nun kalt und hell gestellt, schaue nun, ob daraus etwas wachsen kann.

Mittlerweile lebe ich in DD ca 8 Jahre, und ich hasse diese Stadt.
Sie ist dreckig, kriminell – und mit jedem Tag stirbt ein wenig mehr von mir.
Diese hiesige Gewalt kannte ich noch nicht, und ich habe extremes Heimweh.

Da ich hier momentan nicht weg kann, versuche ich zu finden,
was eine minimale Erklärung erschafft, damit ich alles verstehe.

Das Resultat bleibt immer -> WEG hier, möglichst schnell

 

 

[  Jack Canfield und Mark Victor Hansen / Hühnersuppe für die Seele ]

Zwei Samenkörner

Es steckten einmal zwei Samenkörner nebeneinander im Boden.

Das erste Samenkorn sagte:
“Ich will wachsen! Ich will meine Wurzeln tief in die Erde senden und ich will als kleines Pflänzchen die Erdkruste durchbrechen, um dann kräftig zu wachsen. Ich will meine Blätter entfalten und mit ihnen die Ankunft des Frühlings feiern. Ich will die Sonne spüren, mich von Wind hin- und herwehen lassen und den Morgentau auf mir spüren. Ich will wachsen!”
Und so entwickelte sich das Samenkorn zu einer kräftigen Pflanze.

Das zweite Samenkorn sagte:
“Ich fürchte mich. Wenn ich meine Wurzeln in den Boden senke, weiß ich nicht, was mich dort in der Tiefe erwartet. Ich befürchte, dass mir da etwas wehtut. Es könnte auch sein, dass ich Schaden nehme, wenn ich versuche, die Erdkruste zu durchbrechen. Und ich weiß nicht, was dort oben über der Erde auf mich lauert. Es kann so viel geschehen, wenn ich wachse. Nein, ich bleibe lieber erst einmal hier und warte, bis es sicherer ist.”

Und so verblieb der Samen in der Erde und wartete.

Eines Morgens kam eine Henne vorbei.
Sie scharrte mit ihren scharfen Krallen nach etwas Essbaren im Boden.
Nach einer Weile fand sie den wartenden Samen im Boden und fraß ihn auf.

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meine Gedanken :

Man darf nicht warten, ob sich etwas ändert,
und sich nicht Schnitt für Schnitt etwas abnehmen lassen.
Was übrig bleibt ist dann nur noch Gehorsamkeit,
ein Auffressen der selbständigen Persönlichkeit.

Salamiktechnik _
in kleinen, minimalen Schritten zum Abgrund
© Archimeda1

 

Gute Nacht

lg Archi
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6 Responses to Weiterleben durch jeden Versuch

  1. Hallo Uli,

    ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, in einer großen Stadt zu leben. Ich verstehe Dich sehr gut, dass Du dort weg möchtest. Die Zeit wird kommen, wo Ihr ein anderes Heim finden werdet.

    Die Geschichte von den beiden Samenkörnern, die kenne ich und sie ist so wie das richtige Leben.
    Einen schönen Samstag wünsche ich Euch.

    Liebe Grüße, Kathy

  2. Guten Morgen Uli,
    ich persönlich finde, dass es für diese Aussaaten in Kästen noch ziemlich früh ist. Ich fange damit frühestens Ende Februar an. In diesem Jahr wird es sogar Ende März sein. Wenn die Pflänzchen gekeimt sind, brauchen sie gutes Tageslicht, damit sie nicht so langstielig wachsen. Die Salami lass’ mal nicht scheibschenweise kleiner werden sondern lieber noch etwas ausreifen. Bei der Salami ist es wie beim Menschen. Der ist erst im hohen Alter richtig reif.
    LG Joachim

    • Hallo Joachim

      Der Samen ist uralt, und ich möchte wissen, ob er noch lebt. Eventuell muss ich ihn später auswechseln. Das wäre dann ca Ende Februar, also der normale Zeitpunkt.
      Auf den Behältern kommt Klarsichtfolie in mehreren Schichten. Das verhindert den Sonneneinfall ein wenig, und sie wachsen, falls überhaupt, nicht allzu langstielig. Wenn man die Folie entfernt, darf man nur Schicht für Schicht entfernen, sonst kippen die zarten Pflänzchen um, und sterben quasi an zuviel Sauerstoff.

      lg Uli

  3. Joachim says:

    Guten Morgen Uli,
    vielem Dank für die gute Erklärung. Ich wünsche Euch eine gute Woche.
    LG Joachim