Eine Behinderung behindert nicht, sondert öffnet den Blick für das Wichtige

 

Die Sonne stand heute ziemlich lange am Himmel, und es war sehr kalt.

Ich mag das Wetter in dieser Form, und darum haben wir wieder einen Ausflug zu den Heckrindern gemacht.

Manche von ihnen waren an der Futterstelle, die der Gutsinhaber eben gefüllt hatte.
Die Babies vom letzten Mal sind gut gewachsen und es geht ihnen gut in diesem Wald.

Wer Interesse hat kann sich das Video und den Vorbericht anschauen.
HIERklick

BG und ich sind danach einen anderen Weg gegangen, der zu einem großen Gut führte.
Den Namen sage ich absichtlich nicht, denn die Menschen dort haben schon genug Ärger.

Dieses Gut wird ausschließlich von Menschen mit verschiedenen Behinderungen gepflegt, bepflanzt und beerntet. Sie leben dort in der Natur mit dem Gutsherren, arbeiten das, was sie können, und sind alle glücklich, weil sie eine Aufgabe haben.
Rein ökologisch werden die Felder mit Gemüse-Samen bestückt, nicht gedüngt, nicht mit
Pestiziden besprüht – und leider auch nicht bewacht.
Wir trafen einen jungen Autisten mit seiner Freundin, der uns erzählte, dass im Sommer schwarze
Menschen Gemüse vom Feld gestohlen hatten, und dieses Gemüse im Wald gegrillt hatten.
Das Waldgebiet ist das der Heckrinder und umzäunt. Es darf aus Naturschutz- und
Sicherheitsgründen nicht betreten werden.

Der junge Autist fragte ob wir einige Bonbons hätten. Wir verneinten und gaben ihn eine Handvoll
Walnüsse, die wir für Eichhörnchen oder Rabenvögel immer dabei haben.
Er führte uns dann zu einer abgelegene Wald-Ecke auf der ältliche Bienenbehausungen standen.

Die Bienen räumten gerade ihre Toten aus dem Stock.
Sie bereiteten sich auf das Frühjahr vor, und waren ziemlich aufgeregt.

Als BG sie fotografiere schwirrten einige Honigmäuschen mit mächtigem Getöse um ihn herum.
Sie beruhigten sich aber schnell, weil wir das Bienenhaus nicht angefasst hatten.

In dieser abgelegenen Waldecke gab es auch andere Tierbehausungen.
Ich denke, dass sie eine Zuflucht für alles sein kann, was so am Waldboden rumläuft und friert.

Für einen Igel scheint mir der Eingang fast ein wenig zu klein.
Wenn ich allerdings daran denke, in welcher schmalen Öffnung unsere Nager passen, bin ich mir nicht wirklich sicher.
Mäuse, Salamander oder vielleicht auch Schlangen haben dort ebenfalls eine warme Überwinterungsmöglichkeit.

Wer könnte da wohl alles wohnen ?

 

Lasst es Euch gut gehen, genießt den Samstagabend

 

lg Archi

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6 Responses to Eine Behinderung behindert nicht, sondert öffnet den Blick für das Wichtige

  1. Der Autist sagte uns, dass er lernt aufzupassen. Er macht jede Woche ein paar Praktikum-Stunden bei der Polizei sowie der Feuerwehr und hilft bei gesundheitlichen Problemen. Die Gemüseproduktion sollte aus pflanztechnischen Gründen verlegt werden.

    Solche Strohbehausungen werden gerne für die Nutzinsekten wie Ohrenkneifer, Marienkäfer und ähnliches bereit gestellt.

    Die Bienen waren im Gegensatz zur Bundeswehr 100% einsatzfähig.
    Sie drohten wirkungsvoll mit gezücktem Stachel.

    BG

    • Die Bienen waren richtig heftig in Abwehr.
      Ich dachte nicht, dass sie bei solchen Minustemperaturen überhaupt fliegen.

      Wozu die Erdbehausungen sind, werde ich das nächste Mal sicher fragen.
      Schade, dass der junge Mann so schnell weg musste.

      Archi

  2. Guten Abend Uli,

    geklaut wird leider überall, wenn kein hoher Zaun vorhanden ist. Merkels Gäste haben sicher eine Sondergenehmigung und dürfen das. Wir haben hier auch ein paar kleine Behausungen eingerichtet damit sich Tierchen dort verkriechen können und nicht ganz so frieren. Ein paar alte Paletten haben wir mit Stroh verkleidet, die gut angenommen werden.
    Ich hatte beruflich öfter bei der Lebenshilfe zu tun, die für uns Arbeiten ausgeführt haben. Daher weiß ich wie dankbar die Menschen mit Behinderung sind, wenn sie eine Aufgabe haben. Ich wurde dort immer sehr freundlich aufgenommen und habe mich gut mit ihnen unterhalten können.

    Euch einen schönen Abend und eine gute Nacht.

    Liebe Grüße, Kathy

    • Hallo Kathy

      Falls du deinen Job bei Henkel meinst, dann weiß ich, dass die Waschpulver gespendet hatten.
      Die Lebenshilfe Ennepe-Ruhr bekam im Jahre 2010 ca 900 kg Waschmittel.
      Mir ist umgekehrt nicht möglich zu verstehen, welche Arbeiten die Lebenshilfe für Euch ausgeführt haben soll.
      Zu den Paletten, die Ihr mit Stroh ausgekleidet habt – mach doch mal ein Bild. Daran könnte man erkennen welches Tier sich da eingenistet hat.

      Menschen sind eigentlich nicht behindert. Sie werden behindert.
      Sie sind folglich auch nicht betroffen, sondern betroffen sind die angeblichen Normalos, die sich nicht vorstellen können, anders zu leben, zu denken, zu sprechen etc, wie das Gró der Menschen.
      Wenn man den Behinderten eine Aufgabe gibt werden sie diese so gut ausführen, wie es ihnen möglich ist. Sie bleiben freundlich und hilfsbereit.
      Sie sind nicht dankbarer als Normalos. Normalo meint das nur, weil es ihm ungewohnt erscheint, eine Person mit so viel Freude bei der Arbeit zu sehen.

      lg Uli

  3. Hallo Uli,

    Die Lebenshilfe Heidelberg hat immer Aufträge von Henkel bekommen. Es waren einfache Verpackungstätigkeiten, die sie zu unserer vollen Zufriedenheit ausgeführt haben. Wir haben viele Produkte für die Auto-Industrie hergestellt, die als Sets verpackt werden mussten.
    Nein, ich habe nicht gesagt, dass sie dankbarer als Normalos wären, sondern sie waren einfach nur dankbar für die Arbeit. Eine Behinderung kann körperlicher oder geistiger Natur sein. Die Lebenshilfe in Heidelberg hatte dort auch sehr schwer Behinderte, die rundum versorgt werden mussten. Das war und ist keine leichte Aufgabe für ihre Betreuer.
    Es gibt leider auch Kinder, die behindert zur Welt kommen. Für die Eltern ist das keine leichte Aufgabe. Die ich kannte, sie haben ihr Kind sehr geliebt aber auch darunter gelitten.

    Liebe Grüße, Kathy

    • Hallo Kathy

      Mir fehlen im Moment echt die Worte.
      Der Hintergrund war doch, dass man massive Drückerkolonnen mit Behinderten losgeschickt hatte, damit die ihrigen, eigen gefertigte Produkte, auch verkaufen konnte.
      Marketing-Strategie auf Kosten Andersartiger
      Weil das nicht genug einbrachte hat man später andere Menschen als Behinderte ausgegeben, mit falschem Behindertenpass – um auf der Tränendrüse von Oma rumzutrampeln.
      Ob das Henkel war, weiß ich nicht

      Wenn man als Eltern nicht zu seinem erzeugtem Kind steht, was behindert ist –
      sollte man die Erzeuger sterilisieren !

      Uli