Vor drei Tagen ist unser Groß-Kaninchen Elsa gestorben
Wir haben gedacht, dass sie durch die Hitze umgekommen ist, obwohl wir alles Mögliche tun um die DG-Wohnung zu kühlen. Kühlgeräte, feuchte Tücher und Ventilatoren haben bisher immer gereicht.
Die TA bat uns die verbleibende Tiere nun noch ein wenig genauer zu beobachten, d.h also unter dem Bauch zu schauen, ob da vielleicht etwas krabbeln würde.
Wir bereiteten daher auf dem Spielbett eine abwaschbare Decke und holten zuerst Vincent. Seine Unterseite war blütenweiß und es roch angenehm nach Kaninchen.
Erschrocken waren wir aber bei Merlin. Seine Unterseite war verklebt und roch faulig.
Bei kastrierten Kaninchen liegen um den Penis eine oder zwei Hautfalten. Da nämlich, wo die Hoden entfernt wurden. In diesen Hautfalten tummelten sich Fliegenmaden in verschiedenen Größen. Das war sehr ekelhaft, aber musste nun entfernt werden.
Ich hielt Merlin auf dem Rücken und bestreichelte und beruhigte ihn, während BG die Maden absammelte und sofort in ein Glas mit Neem fallen lies. Neemöl tötet alle Insekten, allerdings leider auch Katzen. Darum sollte man sehr vorsichtig sein, wenn man solche Sachen nutzt.
Danach haben wir Merlins Hinterteil mit lauwarmen Wasser gesäubert und wieder viele Maden abgesammelt. Es waren mehrere Wunden sichtbar, die wohl Blutwasser erzeugt hatten. Das Fell war darum stark verklebt und musste mit einer Schere vorsichtig bis in Hautnähe abgeschnitten werden.
Madenbefall bei Kaninchen ist ein häufiger Sommertod. Bei schwülheißen Temperaturen fressen sich Maden innerhalb von 10 Stunden bis in die Organe, lähmen das Ninchen und es stirbt unter großen Schmerzen. Schon ein einziger Brummer reicht um alle Kaninchen zu befallen.
In unserem Fall gibt es neuerdings Baby-Windeln in den Müll-Containern, die nicht weit von uns entfernt stehen. Die Nachbarn haben darum fast alle Fliegengaze im Fenster, was bei zwei Katzen leider nicht gut funktioniert.
Über jeden Rat wären wir dankbar.
Diese, unsere ersten Schritte können einen Tierarztbesuch natürlich nicht verhindern. Es hilft nur, wenn man sehr gründlich säubert und absammelt, damit das Kaninchen bis zum TA-Besuch überlebt.
Am Donnerstag waren wir sofort in der Klinik und es sah gar nicht so schlecht mit Merlin aus.
Beide Rechnungen, mit zusammen ca 120 € finde ich sehr hoch, wenn man bedenkt, dass ein Nini schon für 20 Euronen zu haben ist.
Wir hatten wohl vorerst alles richtig gemacht, und sichtbare Maden wurden nicht mehr gefunden. Falls es eine Fliegenmade bis ins Haseninnere geschafft hatte, wurde Antibiotika und Darmstabilität für das nicht vertragbare Antibiotika aufgeschrieben. Dazu gab es heute eine Salbe für die blutenden Wunden.
Man kann gut sehen, dass ein Kaninchen enorme Folgekosten haben kann.
Man muss Kaninchen als Familienmitglied betrachten oder erst keines anschaffen.
Der nächste Untersuchungstermin ist am kommenden Dienstag. Solange müssen wir alle Medikamente selber verabreichen und hoffen, dass sich in den Wunden nichts Neues ansammelt.
lg Archi
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