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  • Dreistachliger Stichling_Gasterosteus aculeatus

     

    Als wir durch Zufall die Bergmolche KLICKhier

    entdeckt hatten,
    wollte ich wissen, was denn sonst noch in Dortmunds Minigewässer haust.

    Dortmund steht in vielen Ortsteilen unter Wasser, weil sich der Boden durch den Bergbau ständig absenkt, und das Grundwasser damit an die Oberfläche tritt.
    So etwas gibt es auch in abgeschwächter Form in anderen Städten von NRW,
    aber DD ist in Allem schon immer ein wenig gieriger gewesen.
    Wenn die Pumpen, die ständig laufen müssen abgeschaltet werden ( längerer Stromausfall zB ) versinkt DD in einen Morast.
    Solche MorastGegenden werden dann namentlich in “Naturschutz” umbenannt. Somit kassiert der Land-Besitzer, der oft Bauer ist – und die Natur kann sich wieder ihre eigene Region zurück erobern.

    Auf dem folgenden Bild kann man gut erkennen, dass das Waldgebiet so nass ist, dass es sein Wasser an den angrenzenden Naturteich abgibt, der im übrigen auch nur eine Überschwemmung ist.

    © Archimeda1

    Ich schaute nun in die Wasserrinnen, die von den Traktorreifen in die feuchte Erde eingefahren wurden um etwas Lebendiges zu finden.

    Wasserrinne im Wald_© Archimeda1

    Wir sahen nach einiger Weile etwas huschen.
    Wenn Ihr ganz genau hinsieht, seht Ihr in der Mitte des Bildes ein Tier.

    Wasserrinne im Wald_2_© Archimeda1

    BG hat sein Objektiv an der Cam geändert um zu sehen, was denn da rumhuschte.

    Es war ein “Dreistachliger Stichling”, der dort auf Beutefang war, und noch gleichzeitig anderen Laich vernaschte. [Ohne sehr genau hinzuschauen könnte man ihn auch mit ein Molch-Männchen verwechseln]

    Gasterosteus aculeatus_Dreistachliger Stichling_ © Archimeda1

    Der “Dreistachliger Stichling” ist ein ganz außergewöhnlicher Fisch.
    Er wird nur ca 10 cm groß, lebt in stehenden Gewässern und mag besonders lehmigen Untergrund.
    Wie fast immer im MännchenTierreich ist er bunt gefärbt.
    Er ist aber nur vor und während der Brutpflege so gefärbt, danach wieder so unscheinbar gräulich wie Weibchen.
    “Sein” Weibchen kann man nicht sagen, denn ein Stichling-Männchen hat kein eigenes.
    Er baut sein Nest, indem er mit dem Mund ein Loch im Unterboden schaufelt, und dann animiert er Stichling-Weibchen, die durch seine Farbe angelockt werden, ihre Eier abzuwerfen. Danach vertreibt er sie.

    Nun habe ich noch ein Bild vom Stichlingmännchen in Vorderansicht.
    Wenn man die Linie zwischen den Augen verfolgt, kann man gut die angelegten Stacheln erkennen.

    Gasterosteus aculeatus_Dreistachliger Stichling_ 2_© Archimeda1

    lg Archi

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  • Mauereidechse_Podarcis muralis

     

    Wenn man spazieren geht sollte man nicht nur nach vorne schauen,
    sondern besonders auf den Boden achten.

    Viele Kleintiere, wie zB Spinnen und Schnecken, Falter und Hummeln kriechen dort sehr langsam umher, oder sonnen sich nur –
    und sind durch ihre Tarnfarben fast unsichtbar.

    Es wäre nicht nur äußerst schmerzhaft für sie, wenn man diese zertretet,
    sondern man verpasst auch einzigartige Tiere, die man sehr selten zu sehen bekommt.

    In diesem Fall sah ich eine Mauereidechse.
    Man muss gut sehen, denn die Tarnung dieser flinken Echse ist perfekt.

    Podarcis muralis_Mauereidechse_© Archimeda1

    Podarcis muralis_Mauereidechse_2_© Archimeda1

    Diese Echsen lieben Licht und Sonne – und eben Mauern.
    Dabei handelt es sich um Natur- bzw Trockenmauern, die ursprünglich einmal Gebiete, wie Felder, Haus und Hof abgetrennt hatten.

    Das schlanke und sehr schnelle Reptil vermehrt sich leider nur in Mauerritzen und Felsspalten.
    Da es kaum noch solche Abgrenzungen gibt, 
    sind Mauerechsen unter besonders strengen Schutz gestellt.

    Mauereidechse_© Archimeda1

    meine Gedanken :

    Füße am Boden –
    die jetzt Tiere verletzen,
    weil sie nicht nach unten schauen wollten –
    treten irgendwann in Gesichter –
    weil sie
    zu viel
    nach oben geschaut hatten.

    © Archimeda1
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  • Muttent(h)al_1

     

    Gestern waren wir noch einmal im Muttental.
    Letztes Jahr hatte es uns gut gefallen, aber darüber gebloggt hatte ich noch nicht.

    Das Muttental, oder Muttenthal, ist ein Bergbauwanderweg aus der “Route-Industriekultur”.
    Diese Route-Industriekultur ist manchmal sehr interessant.
    Oft werden allerdings nur verrottete Bauten nicht abgerissen, weil man darauf eh nichts bauen kann, denn der Boden ist verseucht – und dann in der Route eingefügt …

    Alleine das Gebiet Muttental ist riesig, und darauf sind viele Bergbaustollen-Eingänge von vergangenen Zeiten zu sehen, quasi der Ursprung des Bergbaus.
    Wir haben eine Menge Bilder gemacht.

    Wegen der Größe des Gebietes gibt es mehrere Parkmöglichkeiten.
    Innerhalb des Muttentals sind verschiedene Gastronomiebetriebe, die einfache Angebote, wie Kuchen, Grillzeugs oder ähnliches anbieten.
    Viele Leute fahren darum mit dem Auto zu einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe einer Gaststätte. Sie laufen so ca 20 Minuten, sind rundherum glücklich, wenn sie sich danach das verbrannte Fett wieder anfressen können 😉
    Na ja, jedem das Ihrige.

    Wir parkten in der Nachtigallstraße.
    Um von dort in den Wald mit den Stollen zu gelangen, muss man sich reichlich anstrengen.

    Dazu geht man erst einmal einen ziemlich langen Feldweg. Wie Ihr seht, ist es dort ziemlich bergig, und das Rauf und Runter kostet eine Menge Kraft.

    Muttental_1_© Archimeda1

    Wer keine Ausdauer hat, kann sich danach sofort zum grillen niederlassen,
    denn die erste Essensmöglichkeit wird nun angeboten.
    Viele Spazierer brechen damit ab, denn von nun an geht es mächtig aufwärts.

    Nach ca drei-viertel Stunde/Spaziergang im Normaltempo kommt man ins Waldgebiet –
    abgekämpft aber glücklich, also zumindest ich.

    Heute möchte ich nur zeigen, wie zB einer der Stollen aus der Ferne aussieht, denn sie sind nicht immer gleich zu finden.
    Die vielen Fahrradfahrer oder Jogger werden sie wohl nie sehen,
    und wenn doch, ist es ihnen wohl egal,
    denn sie rauschen ohne einen Blick dahin zu verschwenden, einfach vorbei.

    Muttental_Stollen Stettin_1_© Archimeda1

    Muttental_Stollen Stettin_2_© Archimeda1

    Uns hat es interessiert, was denn nun da drinnen ist.

    Muttental_Stollen Stettin_innen © Archimeda1

    © Archimeda1

    Zur Sicherheit wurden natürlich alle Stolleneingänge zugemauert.
    Irgendwie finde ich das Schade, denn ich wäre gerne ein wenig hinein gegangen.

    Für Heute sollte der Bericht reichen.
    Es gibt zwar noch so viel zu erzählen, aber ich möchte Euch den Weg zeigen, den wir zurück mussten.

    Wir nutzten den Wanderweg A2, kamen also mitten aus dem Wald, ohne Weg,
    der ganz oben im Bild zu sehen ist –
    um dann einige, schätzungsweise 50 Meter wieder nach oben zu kraxeln.

    Muttental_Wanderweg A2 © Archimeda1

    Nach dem Straßen-Bogenende des Bildes geht es umgekehrt so steil herunter, dass selbst Autos kaum fahren konnten.
    Nach weiterer 1 Stunde waren wir wieder am Parkplatz.

    Am anderen Tag hatten BG und ich mächtig Muskelpussi
    [ Muskelpussi = weibliche Form von Muskelkater, wegen Anpassung-Anpassungverordnung von oberer anpassungsbehördlicher Anpassungsbehörde … ]

    Ich werde noch einige Infos zum Muttental schreiben,
    nun hopse ich aber mal in Eure Blogs, schaue, was es Neues gibt.

    Bis denni –
    und ein schönes Bergfest

    lg Archi

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