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  • Der Weihnachtsmann brauch keine Mütze

     

    Heute ist der 3.Dezember und für mich immer ein Stresstag

    Der Grund ist, dass meine und BG’s Mutter alle am 2.12. Geburtstag haben und beide am kommenden Samstag feiern wollen.
    Es musste streng gedacht werden um niemanden zu verletzen. Meine Mutter wird ihre Besucher am Samstag zum feudalem Essen in die ‘Tiroler Stuben’ einladen. Ich hab mir eben noch Ortschaft, die Gerichte und Preisliste angeschaut und festgestellt, dass ich da weder hin möchte, weil zu voll, noch etwas essen möchte, weil es einfach zu teuer ist. Ich möchte nicht, dass meinen Eltern Kosten für uns entstehen, und darum werden wir kurz zu seiner Mutter fahren.

    BG’s Mutter ist sehr anspruchsvoll. Zum Essen darf es kein Schweinebraten sein. Da ist Fleisch drin. Fleisch mag sie nämlich nicht, weil sie es nicht beißen kann. Darum isst sie gerne Bolognese – weil fleischlos …
    Sie will Lamm oder Rindfleisch, dazu Klöße und Torte …
    Ich habe es aufgegeben zu erwähnen, dass Lamm und Rind auch Fleisch ist. Das sind so Momente, da hoffe ich nur, dass ich anders werde, wenn ich es über die 93 Jahre schaffe.

    Ich werde also ein kleines Stück Rindfleisch mit selbstgemachtem Rotkohl und Klöße zubereiten. Für später bekommt sie eine Goldtröpfchentorte. Diese habe ich schon ewig nicht mehr gemacht, und werde dazu noch bloggen.

    Ich war heute ziemlich aggressiv, weil ich selber eher bescheiden bin, und ich BG’s-Mutterwünsche als unverschämt empfinde. Und nein, es ist kein Thema ihres Alters – sie ist geistig voll da, hat keinerlei Ausfälle im psychischen Bereich. Sie kann oder will [?] einfach, weil sie sich so wichtig fühlt. Der Rest von ihr ist Bestimmung über andere.

    Bei Netto auf dem Parkplatz sah ich dann ein weihnachtlich geschmücktes Gefährt. Ich war noch zu weit weg, und vermutete, dass der als Weihnachtsmann Verkleideter sein Auto nicht zum laufen bekam. Während BG zum Netto ging, nahm ich mein Handy und fragte, was denn los wäre. Er hatte eine Kippe im Mundwinkel und reparierte scheinbar irgendetwas.

    Ich fragte : “Entschuldigung, darf ich ein Bild machen ?”
    Er : “Aber natürlich.”
    Ich : “Ich würde das Bild dann in meinem privatem Blog zeigen. Darf ich das ?”
    Er : “Aber klar, jederzeit gerne.”
    Ich : “Haben sie noch einen Bart oder so ?”
    Er : “Den Bart habe ich zuhause gelassen. Der ist doch aber nicht wichtig.”

     

    Das ist das Bild von diesem Weihnachtsmann

     

    Als ich das Photo gemacht habe durfte ich mir noch aus seinem kleinem Säckchen ein Teilchen nehmen. Obwohl ich sagte, dass es die Kinder viel eher bräuchten bestand er darauf. Ich bedankte mich sehr ehrlich.

     

    Der Nettomarktparkplatz ist ziemlich nah an der Ausgabestelle der ‘Tafeln’. Kinder sieht man da oft. Sie stehen dicht gedrängt bei ihren Müttern. Dieser Mann hatte wohl seine Halloween-Naschereien gesammelt um wenigstens manchen von ihnen ein wenig Freude zu bereiten.

    Mit diesem Erlebnis wurde mir wieder bewusst, dass es ja so unsinnig ist sich über überzogene Wünsche zu erregen. Es ändert sich nichts, was man nichts selber ändert. Dazu ist manchmal eine freundliche Geste, ein verschenktes Gummibärtütchen, schon die reinste Freude.

    Welche Ironie liegt denn aber im System der Forderer, die Fleisch, Klöße und Torte haben müssen um ihren Geburtstag zu genießen, obwohl sie im Leben nie selber länger gearbeitet hatten. Ich bin dagegen schon seit heute morgen in der Küche und bei den Vorbereitungen. Welch eine Ironie. So etwas macht mich traurig.

     

    Was der Weihnachtsmann noch kann

    Egal, wie der Weihnachtsmann aussieht,
    er lädt uns zum eigenen Denken ein.
    Wenn man nicht an ihn glaubt,
    fehlt es an träumerische Phantasie.
    Wenn man an ihm glaubt,
    glaubt man an das Gute im Menschen.

    © Archimeda1

     


  • Nikolaus

     

    Ein ganzes Kinderleben lang
    hast du geträumt vom Weihnachtsmann,
    und dann kommt Sie und sagt –
    NEIN, den gibt es nicht.

    Du denkst, du fällst in ein schwarzes Loch,
    denn letztes Jahr gab es ihn doch noch.
    Du weißt nicht, lügt sie jetzt,
    oder davor die Zeit.

    Refrain :

    Doch du denkst an deinen Weihnachtsmann;
    im roten Jäckchen, wie er immer vor dir stand,
    mit der Rute in der Hand.
    Und an seinen dicken Rauschebart,
    und hebst den Finger, so wie er es immer tat –
    um den großen Sack zu öffnen,
    indem so vieles Leckres drin.

     

    Und deine großen Kinderaugen

    blicken traurig, Fragen raubend,
    sag mir Mutter, sag mir, sag –
    wo ist er so schnell hin?

    Dann ihre Antwort traumerwachend,
    denn sie sagt so einfach lachend –
    mein liebes Mädel,
    für so was bist du viel zu groß.

    Refrain :

    Doch du denkst an deinen Weihnachtsmann;
    im roten Jäckchen, wie er immer vor dir stand,
    mit der Rute in der Hand.
    Und an seinen dicken Rauschebart,
    und hebst den Finger, so wie er es immer tat –
    um den großen Sack zu öffnen,
    indem so vieles Leckres drin.

     

    Und abends nimmt sie dich zur Seite
    und erklärt dir alles Weitere,
    dass der Stiefel an dem Abend
    nur von ihr gefüllt.

    Und der Weihnachtsmann wär Vater,
    und 12 Jahre, wär jetzt dein Alter –
    und überhaupt,
    du bist zu groß für einen Nikolaus.

    Refrain:

    Doch du denkst an deinen Weihnachtsmann;
    im roten Jäckchen, wie er immer vor dir stand,
    mit der Rute in der Hand.
    Und an seinen dicken Rauschebart,
    und hebst den Finger, so wie er es immer tat –
    um den großen Sack zu öffnen,
    indem so vieles Leckres drin.

     

    Weinend läufst du jetzt davon,
    vorbei die Weihnachtsillusion.
    Weit fort,
    mit einem Mal dein allerbester Freund.

    Doch bald schon, unterm Weihnachtsbaum
    träumst du weiter deinen Weihnachtstraum,
    den dir trotz allem –
    Keiner und Niemand nehmen kann.

    Refrain:

    Und du denkst an deinen Weihnachtsmann;
    im roten Jäckchen, wie er immer vor dir stand,
    mit der Rute in der Hand.
    Und an seinen dicken Rauschebart,
    und hebst den Finger, so wie er es immer tat –
    um den großen Sack zu öffnen,
    indem so vieles Leckres drin…

    © Archimeda1

     

     

    Ich wünsche mir, dass der Nikolaus Euch reichlich beschenkt.

    lg Archi

     

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