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  • Dieser ist der letzte Tanz_Bosse

     

     

    Freiheit bedeutet:

    Das, wenn Ihr
    nur
    eine einzige Minute vergesst,
    wie man selbstständig atmen kann –
    es Eure Letzte sein wird.

    © Archimeda1

     

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  • Im Land der Puppen_postmortale Photographie

     

    Heute gibt es etwas vielleicht gruseliges, weil bald Halloween ist … 

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    Der lateinische Begriff ‘post mortem’ [ = nach dem Tod ] ist heutzutage eher in der Kriminalistik zu finden, wenn die Gerichtsmediziner nämlich feststellen müssen, ob eine Verletzung vor dem Tod [ =’ ante mortem’ ] oder nach dem Tod zugefügt wurde.
    ‘post_um’ steht somit alleine für ‘nachträglich’

    Vor der Erfindung der Fotografie war es üblich, dass man die Verstorbenen auf ihrem Totenbett gemalt hatten. Da solche Bilder sehr teuer waren, wurden meistens nur Adelige oder Geistliche abgebildert.
    Am 19. August 1839 gab Luis Daguerre offziell die Erfindung der Fotografie bekannt
    und stellte ein erstes Foto ‘Boulevard du Temple’ vor.

    Im viktorianischen Zeitalter [ 1860-1910 ] begannen die meist katholischen Menschen ‘ihre’ Toten zu fotografieren.
    Dadurch, dass man oft daheim und leider auch viel zu früh verstarb, benutzten sie zur Trauerbewältigung einen Fotokult, besonders für die vielen verlorenen Kleinen.
    Aus diesem Grund gibt es sehr viele tote Kinderabbildungen, die bei heutiger Betrachtung zwar sehr traurig erscheinen, aber zu dieser Zeit die einzige Erinnerung war, die man hätte haben können.

     

    Man bestellte den teuren Fotografen nur zu diesem einen Zweck …

     

    Quelle*1

    Daheim wurden die Verstorbenen so hergerichtet, wie man sie immer behalten wollte.

    Es gab drei Darstellungen ->
    schlafend aussehend     – als den letzten Schlaf
    lebend aussehend         – durch versteckte Gegenstände gestützt
    familier                        – Familienbild bzw mit Angehörigen

     

    Die Fotografen waren schon damals bereits sehr erfinderisch.

     

    Auf geschlossenen Augenlidern wurden Augen aufgemalt, oder man öffnete und fixierte diese.
    Pupillen wurden nachträglich hinzugefügt, damit das Bild ‘lebendig’ aussah.

    Quelle*1

    Zur besseren Verbilderung wurden die Toten in ihren besten Anziehsachen gekleidet und mit Lieblingsgegenstände, wie zB Puppen umgeben.


    Quelle*2

    Quelle*1 Quelle*2

     

    Zwischen 1940 und 1960 änderte sich der Kult, denn ein Erinnerungsfoto zu Lebzeiten war nicht mehr etwas ganz so Besonderes. Viele Menschen hatten selber einen Fotoapparat.

     

    Ich bin mir nicht sicher, wie ich zu den Bildern stehen soll.
    Einerseits machen sie mich sehr traurig, anderseits verstehe ich, dass die Menschen damals eine Erinnerung gebraucht hatten.

    Was mich stört ist allerdings jeglich lebendig aussehende Pose –

    Was nach dem Tod noch lebendig aussieht kommt vielleicht wieder – und holt Euch ………………………….

     

    meine Gedanken :

    Der Tod ist für mich ein irdischer Schlaf,
    ein Übergang in eine andere Weltdimension.

    Lasst den Toten ihre Ruhe !

    © Archimeda1

     

     

    … sonst werdet Ihr noch selber zur Puppe ….

    Ende …