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  • Archi’s Weihnachtsbäckerei muss dieses Jahr ausfallen

    Im September dieses Jahren wurde bei mir ein Makulaforamen diagnostiziert

    Das Auge ist bestens operiert, aber irgendwas stimmt da noch nicht so richtig. Mein Doc sagte mir, dass ich mit Staub, und ganz besonders mit Mehlstaub vorerst sehr vorsichtig umzugehen habe.

    Das finde ich sehr traurig, denn ich backe besonders gerne Weihnachtskekse. Es ist eine Tradition, und wenn ich auch nicht viele Rezepte hier veröffentlicht habe, heißt das ja nicht, dass ich nur Einheitskekse backe.

    Das folgende Bild ist vom letzten Jahr. Das ist nur ein Teilauschnitt  

    Meine Geschenkfreunde habe ich alle angemailt und viele liebevolle Mails zurück erhalten. Ich danke sehr für die vielen Antworten.

    Die letzten Tage habe ich nun genutzt um meine Weihnachtsdeko zu vervollständigen. Sie ist jetzt fertig und nach und nach werde ich verschiedene Bilder dazu zeigen.

    Heute ist der erste Advent, und ich wünsche meinen Lesern eine besonders besinnliche Zeit

    Alles Liebe

                   Eure Archi


  • Makulaforamen_erzählt aus Patientensicht_Teil 4

    Dieser Bericht ist der letzte Teil. Zu den drei Vorberichten geht es HIERklick

    Ich war also im OP angekommen, hatte so ein Gefühl als ob ich ein wenig zu viel am Sektchen genascht hätte, und ich fand es eher amüsant statt beängstigend, was um meine Liege alles so herumwuselte.

    Ich wurde schon x-mal operiert, aber ich habe noch nie so einen großen Vorbereitungsraum zur bevorstehenden OP gesehen.  Es war, wie ich mir einen Bienenstock im Innern vorstelle. Ein Hauptraum, riesig groß – von ihm gingen mehrere Kammern ab. Vor jeder dieser standen Betten mit Patienten, dazu Anästhesisten, Ärzte und Pflegekräfte. Sie alle redeten sehr laut aber freundlich. Sie redeten auch miteinander, versuchten dabei die Patienten aufzuheitern und beantworteten trotzdem alle ängstlich gestellten Fragen. Die Szene war für mich beruhigend. Es gab keine Hektik, hier ging es nur darum Patienten zu helfen.

    Mit dieser Einsicht war ich beruhigt, und als ich mich wieder um mich selber kümmerte, war ich bereits verkabelt, damit mein Herz bei der OP überwacht werden konnte. Mein Anästhesist stand hinter mir, drückte mir eine Plastikmaske auf Mund und Nase und sagte: ” Nun noch kurz die Lungen mit Sauerstoff anfüllen, bitte tief durchatmen, dann kann es los gehen.” Ich wollte noch widersprechen, dass ich nämlich rieche, dass das kein Sauerstoff ist und ich ja einen Zugang für die Narkose im rechten Arm hatte, da war ich schon im Tiefschlaf.

    Aufgewacht bin ich dann nach geschätzten höchstens drei Minuten, obwohl ich über eine Stunde operiert wurde.

    Nach der Abkabelung krabbelte ich irgendwie wieder von der OP-Liege in mein Bett und wurde im Wachraum geschoben.

    Mir ging es gut, ich hatte keine Schmerzen, mir war nicht übel – und ich war fast hellwach.

    Nach einer weiteren Stunde schoben mich die Schwestern wieder in mein Zimmer. Ich durfte mich bequem anziehen.

    Beim Anziehen half mir meine lieber Zimmerkameradin Sylvia. Sie war der heitere Engel, und ich hoffe, dass wir in Kontakt bleiben.

    Dann gab es sofort etwas zu essen. Wie im Hotel …

    Möhrensuppe, Kartoffeln, Geflügelwürstchen mit Soße, Pudding und für den späteren Nachmittagskaffee gab es Kuchen.

    Als die Narkose ganz nachgelassen hatte bemerkte ich, dass ich eine Mullbinde über dem Auge hatte. Schmerzen hatte ich nur dann, wenn ich zu heftige Kopfbewegungen machte. Sie waren nur sekundenlang und gut aushaltbar. Immerhin habe ich jetzt zwei Ringe im Auge, die es rund halten und eine neue Linse bekommen. Da ist es normal, wenn die Fädchen mal ein wenig pieksen.

    Wie Ihr lesen könnt, braucht Ihr keine Angst zu haben, wenn Ihr am Auge operiert wird. Selbst Spritzen im Auge ( bei zB AMD= Altesbedingte MakulaDegeneration ) sind vollkommen schmerzfrei. [ Dazu habe ich geschätzte 100 Patienten befragt. Schließlich vesuche ich BG dazu zu bewegen, dass er seine AMD weiter behandeln lässt. Männer und Spritzen passt allerdings irgendwie dann doch nicht  😉 ]

    Was gibt es noch zu schreiben ?

    Ach ja ->

    Drei Wochen Gesicht- und Haarewaschen ? –> ‘is nich’

    Es darf kein Wasser, kein Staub, kein Fusselzeug ins Auge.

    Für das Gesicht nutze ich feuchte Einmalwaschlappen. BG wäscht mir die langen Haare, indem ich mit dem Rücken zur Badewanne sitze, und dabei die Augen mit einem dicken Handtuch schütze.

    Duschen, ab Hals runter, ist OK.

     Fönen, wegen Windbewegung ? –> ‘is auch nich’

    Ich pack das Haargedöns in ein Badehandtuch und leide bis es trocknet …

    Ach quatsch ! 

    Auch sehr lange Haare trocknen überaus gut im Badehandtuch. Es fühlt sich nur komisch an.

    Das Einzige, was ich für mich als sehr schlimm empfunden habe ist, dass man auf dem Bauch schlafen muss. Wer als erwachsene Frau Busen hat wird es verstehen.

    Da passt was beulentechnisch nicht zur Matratze…

    Tagsüber sollte man übrigens möglichst oft mit dem Kopf nach unten sitzen.

    Alle 6 Stunden muss ich die Augen betropfen. Ab 7 Uhr gibt es Cortison und Antibiotika, und zur Nacht noch eine Cortisonsalbe.

    Bis man weiß, ob das Auge richtig verheilt ist, und ob die OP ausreichend war kann bis zu einem Jahr vergehen.

    Solange muss man besonders auf alles aufpassen, was Dämpfe ( Zwiebeln ) oder Staub ( Mehl ) anrichtet – und jede Woche habe ich einen Termin beim Augenarzt.

    Was ich aber nun, nach nur 2 Wochen schon sehen kann – ist phantastisch !

    Alles ist zwar noch milchig, und durch das Glaskörperpeeling sehe ich noch viele schwarze Schuppen, aber ich kann wenigstens wieder etwas erkennen, wenn ich das linke Auge schließe.

    Noch ein Scherz zum Ernst*in der Lage

    Das ist nun das Ende von meiner Erlebnis-Serie zum Makulaforamen.

    Wer trotzdem noch irgendwelche Ängste hat darf mich jederzeit anmailen.

    archimeda@gmx.de

    lg Archi   

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