• Tag Archives Marienkäfer
  • Insektenmangel ist nicht grün

     

    NABU hat zum zweiten Mal eine Insektenzählung veranlasst, und das inspirierte mich mal genauer zu schauen, was auf BG´s Balkonien so rumwuselt.

    Die vorigen Tage waren wir schon sehr erschrocken, denn es gibt zwar noch einige Wildbienchen, die in unserem zweiten Mini-Insektenhotel bauen, aber nur sehr wenige Hummeln, noch wenigere Marienkäfer und das war es.
    Florfliegen und Schwebfliegen waren genauso wenig zu finden, wie die vielen Schlupfwespen, die im vorigen Jahr noch alles Blühende angeflogen haben.

    Am Donnerstag, den 30.05.2019 war Vatertag und wir waren fast den ganzen Tag mit den Tieren auf Balkonien

     

     

    Außer vier Hummeln und bauende Wildbienen haben wir nur drei (!) Tiere beobachten können.

     

    Eine Minibiene war auf den wilden Margariten

     

     

    Auf dem Blatt der gelb blühenden Centaurea saß ein kleiner Käfer.
    Man nennt ihn ‘Echter Widderbock oder auch Wespenbock [wegen seiner wespenähnlicher Musterung]

     

     

    Er wird nur bis zu 14 mm lang, und man findet ihn eigentlich sehr häufig in ganz Mitteleuropa, wo er an Doldenblüten oder Weißdorn(en) sitzt. Er mag aber auch Buchen und Obstbäume.
    Sein Flug ist nur von Mai bis Juli, und trotz seiner Häufigkeit ist er wie fast alle Bockkäferarten in der Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützt ausgewiesen.
    Ich denke es liegt vielleicht an seiner Entwicklungszeit, denn er benötigt zwei Jahre für seine Entwicklung. Die Larven fressen sich dazu zwischen Rinde und dem Holz bis ins Innere ohne den Baum zu schädigen.

    Das dritte Tierchen saß auf einer Holzstütze.
    Rechts daneben habe ich eine fliederfarbene Frühjahrs-Clematis und eine Blaubeere, die auf dem Bild jetzt nicht zu sehen ist.

     

    Dieses Tier ist eine junge, weibliche Plattbauch-Libelle

    Sie gehört zu den Groß- und Segellibellen und ist wohl erst kürzlich geschlüpft.
    Die ‘Libellula depressa’ gehört zu den größten Libellen. Mit einer Körperlänge von bis zu 48 mm und einer Flügelspannweite von bis zu 76 mm zählt sie zu den größten Segellibellen in unserer Heimat.
    An der Basis der vier Flügel beider Geschlechter, befinden sich die dunklen Basalflecken. Dadurch kann man sie nicht mit anderen Libellen verwechseln.

    Es ist darum ein junges Weibchen, weil das Plattbauch-Männchen beim Schlüpfen eher hellbraun oder dunkelgelb gefärbt ist. Nach einigen Tagen wird sein Abdomen (Hinterleib) blau.
    Ältere Weibchen haben am Abdomen bis zu 9 bläuliche Bereifungen.

    Diese Segellibelle findet man nahezu an allen Gewässern, auch an diese, die nur spärlich bewachsen sind.
    Die Flugzeit ist von Anfang Mai bis Mitte August.

    BG´s Balkon ist ca 1,40 m * 4 m auf 7 m Höhe
    Er wurde mit Pflanztreppen und verschiedenen bienenfreundliche -und Kräuterpflanzen so ausgestattet, dass nicht nur unsere Kaninchen und Katze, sondern sich dazu viele verschiedene Insekten wohlfühlen können. Ich habe einen riesigen Wasseruntersetzer auf dem Boden, und auf dem Tisch steht ein kleiner Teller, mit einem Holzstab am Rand [gegen Ertrinken], so dass auch kleine Fliegetierchen eine Flüssigkeit bekommen, nebst Wespen, wenn es allzu heiß ist.

    Allerdings haben wir auf dem Balkon wenigstens zwei Tierarten, die eigentlich da gar nicht
    hingehören. Eine Libelle gehört doch eher nicht auf dem Balkon …

    Was sagt das also aus ?
    Man nimmt den Tieren auch in Europa ihre natürlichen Lebensräume.
    Sie wurden durch die modernen Steingärten [Steine statt Blümchen] so zerstört, dass sich Tiere eine neue Bleibe suchen müssen.

    Hier in DD ist es sogar üblich, dass man Hecken gegen Gitter, die mit Steinen gefüllt sind, auswechselt.
    Steingärten und mit Steinen befüllte Metallzäune – DAS ist Dortmund !

    Wo sollen denn die Vögel brüten, wenn es keine Hecken mehr gibt ?
    Ach – ich beantworte mir selber diese Frage -> ohne Insekten gibt es ja keine Vögel mehr …
    … und dazu, sind die meisten bienenfreundliche Kaufangebote der Läden total nutzlos.

    Buntes ist eben nicht immer wichtig, wenn der wichtigste Inhalt fehlt

     

     

    meine Gedanken :

    Der Mensch 
    zerstört alles
    durch seine Faulheit
    und Verblendung

    © Archimeda1

     

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  • Lebendiger Samen

     

    Nachdem die große Hitze vorbei ist sieht es auf Balkonien ziemlich unhübsch aus. Die Pflanzen haben sich regelrecht totgeblüht und brauchen jetzt dringend Erholung.

    Jeden Tag schaue ich, ob ich irgendwo Samen finden kann.
    Dazu wird alles Abgeblühte sorgfältig angeschüttelt, und gegebenenfalls nehme ich ein oder zwei Stängel ab, damit ich den Samen in ein Plastikdöschen sammeln kann.

    Ich habe mehrere verschiedene Basilikumpflanzen.
    Ein hell-grünes Basilikum steckt als Töpfchen inmitten anderer Wildkräuter. Die Stiele sind im unteren Bereich ohne Blätter. Erst da, wo die Sonne hinreicht, wachsen gesunde Blätter und Blüten. Da ich von diesem Pflänzchen kaum etwas geerntet hatte sind die Blütenrispen besonders lang, und ich freute mich schon als ich die vielen kleinen schwarzen Samenpunkte entdeckt hatte. Wie immer schnitt ich einen Zweig ab und legte ihn auf einen alten Untersatz.

    Ich war danach ziemlich erstaunt, als ich merkte, dass sich der Samen langsam aber sicherlich bewegte. Nachdem ich den Zweig ein wenig genauer betrachtet hatte bemerkte ich, dass nicht der Samen schwarz war, sondern eine Menge an winzigen Marienkäfer dort in Zeitlupentempo herumkrabbelte.

    Ich holte meine Lesebrille und untersuchte die Pflanze genauer.
    Die niedlichen Tierchen saßen in verschiedene Gruppierungen an den Blättern.

     

    Ich habe versucht diese MarienkäferArt zu bestimmen, bin aber nicht fündig geworden.
    Am ähnlichsten sieht wohl der ‘Asiatische Marienkäfer’ aus, obwohl ich noch bei keinem Bild diese regelmäßige Punktzeichnung gesehen habe, und so eine Winzigkeit ist auch noch nicht dokumentiert.

     

    Vielleicht könnt Ihr mir sagen, welcher Marienkäfer das ist ?

     

     

     

    lg Archi

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  • 16-fleckige Marienkäfer_Halyzia sedecimguttata

     

    BG´s Chilis haben zig verschiedene Läuse. Darum waren wir am Samstag stundenlang unterwegs um Marienkäfer oder deren Larven zu finden, denn diese Krabbler fressen die Pflanzen wieder gesund.

    Marienkäfer brüten auf der Blattunterseite. Sie legen, direkt nach der Überwinterung bis zu 400 Eier, und wenn es schön warm ist konnte man bisher Larven absammeln um sie umzuquartieren. Meistens sitzen diese an Brennnesseln.

    Also, diese Hier-Länger-Lebenden  B-)

     

    Wir hatten im Friedhofspark, selbst nach mehreren Stunden, nur 3 kleine Falter, 2 Hummeln, 3 Käfer und 2 Bienen gesehen, obwohl alle Sträucher in voller Blüte stehen und die Stadt Dortmund eigentlich darauf achtet in Parks insektentauglich zu arbeiten – hört man_und Frau.

    Es gibt hier aber kaum noch Insekten und folglich kaum Kleinvögel. Alles ist beunruhigend still.
    Der eine Grund mag die Monokultur und die besprühten Felder/Himmel sein, der andere Grund ist aber sicher, dass hier in DD selbst Vorgärten von allem Lebenden befreit werden, dann mit Steinen überhäuft wird und einfach nichts insektentaugliches wächst oder blüht.
    Das nennen die dann ‘Steingarten’ und es erscheint ihnen chick und modern.
    Wenn sie nicht allzu blöd wären, wüssten sie, dass selbst in den Steinritzen wieder Wildkräuter und Baumsamen wachsen und man folglich diese künstliche Irrsinnswelt nur mit weiteren Pestiziden so ‘steinig-rein’ halten kann. Das sind meistens die Leute, die sich dann im Shop einen teuren Bio-Honig bestellen, weil doch alles so verseucht und vergiftet ist …
    Ich denke, dass diese Veganer-Leute später nicht beerdigt werden, denn Veganer dürften ja nur in eine Biotonne …
    Ach ne – ich will mich ja nicht mehr aufregen, gelle ?

    Zurück aber zu den Käfern, den gesuchten Marienkäfern ->
    An den unteren Blättern, eines mir unbekannten Strauchs, habe ich dann endlich Marienkäfer entdeckt. Es waren sehr viele, und darum erlaubten wir uns einige davon in einem belüfteten Behältnis abzusammeln, damit sie sich an BG´s Chili-Läusen satt fressen können.

    Daheim hatten wir gemerkt, dass wir doch eine stattliche Anzahl von ca 20 Tierchen hatten.
    Auf dem Balkon habe ich sie in einer Schüssel rauskrabbeln lassen, und nicht bedacht, dass sie nicht nur Füßchen sondern auch Flügel hatten  😉
    Öm, ich wollte damit sagen, dass die Welt dann mal orange bereichert wurde, denn diese Käferchen sind grell orange und flogen blitzschnell in die Sonnenrichtung.

    Einige waren nicht so schnell.

    Der 16-fleckige Marienkäfer ist besonders hübsch, denn seine Flügelaußenwände sind durchsichtig.

    Er wird nur bis 7 mm lang und sieht dem Licht-Marienkäfer_Calvia decemguttata sehr ähnlich. Der Lichtkäfer hat allerdings nur 10 Flecken.

    Mit viel Mühe haben wir dann alle gesammelten 16-Fleckenkäfer an BG´s Chilies angesetzt.
    Sie interessierten sich aber kein bisschen für Läuse. Wir waren voll uniformiert.
    Diese netten Krabbeltiere fressen nämlich hauptsächlich Mehltau, und diesen gab es nur an der einzigen Sushni, die in der Nähe stand.

    Genau darauf ist ein Tierchen gelandet.

     

    meine Gedanken :

     

    Wenn man Insekten als Schädlingsbekämpfung einsetzen möchte,
    sollte man sich vorab informieren,
    ob die ausgesetzten Insekten auch diese Schädlinge fressen.

    © Archimeda1

     

    Ich arbeite an mehr inneres Input …   :bye:

     

    lg Archi

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