• Tag Archives Wildbiene
  • Überfall im Insektenhotel

     

    Weil ich keinen Garten mehr habe versuche ich seit einigen Jahren BG’s Balkon so zu bestücken, dass wir möglichst viel Natur dort haben

    Das ist eigentlich ganz gut gelungen. Wir haben wohl mehr Fliegetiere und Krabbler als die ganze Nachbarschaft, die sich seit einigen kurzen Jahren an einer zementierten Terrasse erfreuen um dort leider nur zu grillen, sich zu betrinken und die Balkonier, die über ihnen wohnen bis wenigstens Drei-Uhr-Nachts wachzuhalten.

    Darum geht es aber heute nicht.
    Zur Bienenerfreuung haben wir einige Mini-Insektenhotels an einer geschützen Wand angebracht, aber diese werden seit den ersten warmen Tagen regelrecht bei jeder Sonneneinstrahlung überfallen und ausgeplündert. Es kam schon immer mal eine Königswespe oder Hornisse vorbei um zu schauen, ob es sich lohnt dort zu lauern.
    Was aber nun passiert ersehe ich eher als unnatürlich an.

    Ich habe nun eine kleine Bilderserie

    Man kann dort gut erkennen, dass die ‘Wespenartigen’, wie zB Schlupfwespen die kleinen Brutröhren plündern, während Wildbienen ihren Winternahrungsbedarf für ihre Larven gleichzeitig einräumen.
    Schlupfwespen legen ihre Eier in angeknabberten Röhren der Wildbienen oder auch bereits in deren Larven, und größeren ‘Echte Wespen’ fressen zusätzlich andere Abdeckelung der Insektenröhren auf um sich die Larven direkt zu gönnen. Seltsamer Weise stört es keine Wildbiene was nun passiert. Es scheint so, als sei es ein Geben und Nehmen.

    Wie immer kann man jedes Photo zur Vergrößerung anklicken.

     

     

     

     

     

     

     

    Ich zweifel noch immer, ob dieses Verhalten eher gut oder schlimm ist.
    Einerseits möchte ich schon, dass sich die Wildbienen sicher fühlen, aber anderseits weiß ich auch, dass gerade Schlupfwespen und andere Wespen dafür sorgen, dass wir vorerst keine Schädlinge haben, die durch die Erderwärmung herüber wandern.

     

    Unsere Mini-Insektenhotels sind nun wirklich mini-klein.
    Was wäre aber, wenn sich dieser Raub auf alle Insektenhotels und die gesamte Natur ausbreiten würde.
    Stellt sich da nicht die Frage, ob es nicht genug Nahrung für alle gibt, und was noch alles passiert, wenn ein Mensch oder Tier extrem hungert ?
    Wer würde überleben ?

    lg Archi

    *********************

     


  • Das zweite Mini-Insektenhotel

     

    Gestern, am Mittwoch haben wir die verstorbene Kleinhäsin Flummi zur Verbrennung gebracht. Am Tod kann man leider nichts ändern, aber man sollte trotzdem versuchen, die noch lebenden Tiere bestmöglichst zu unterstützen.

     

    Wegen unsere eingeschränkten Möglichkeiten haben wir uns entschieden ein zweites Insektenhotel zu kaufen, um die Wildbienen zu unterstützen.

     

    Das erste Mini-Insektenhotel

    war in mehreren Teilen aufgebaut, und in dem Vorbericht schrieb ich wofür die verschiedenen Abschnitte sind

     

    Bereits nach einem Jahr waren dort die ersten Wildbienen dabei ihre Röhrchen zu füllen.

    Fast alle Wildbienchen sind schon geschlüpft, und es gibt schon viele Bienen, die eine neue Brutröhre suchen.

     

    In einer Fensternische hat mir BG darum mein neues Insektenhotel angebracht.

     

    Dieses kleine Insektenhotel hat im oberen Bereich viele größere Röhrchen, die von Schlupfwespen gebraucht werden. Schlupfwespen-Larven bevorzugen Blattläuse, und sie sind darum ein wichtiger Bestandteil eines Ökosystems. Erwachsene Schlupfwespen fressen Honigtau und Nektar.

     

    Die Fensternische ist vollsonnig und fast regengeschützt

     

    In diesem Jahr versuche ich mit einer ‘Kleingurke’ und ‘Schwarzer Tomate’ das kleine Reich mittig zu erweitern. An der rechtsseitigen grünen Klammer hängt ausgekämmtes Hasenfell. Dieses zupfen sich die Meisen ab, um ihr Vogelhäuschen weicher zu gestalten.

     

    Ich hoffe, dass das zweite Mini-Inektenhotel genauso gut angenommen wird und werde später weiter dazu berichten.

     

    lg Archi

    *******************************


  • Graue Sandbiene_Andrena cineraria

     

    Da es heute schön warm war sind wir mit unseren 4 Kaninchen und Babykatze Cora auf BG´s Balkon gewesen.

    Das ist immer ein aufregendes Erlebnis, denn die Tiere haben dabei eine Menge Spaß und reagieren ganz anders als innerhalb der Wohnung.

    Auf Balkonien wachsen verschiedene Kräuter und bienenfreundliche Pflanzen, und manches blüht bereits. Die ersten Blüten sind wichtig, denn die Wildbienen sind schon frühzeitig unterwegs und brauchen Nahrung. In DD ist es leider üblich Steingärten anzulegen, und von den paar verbleibenden Stiefmütterchen oder Osterglocken können sie nichts gebrauchen.

    Im letzten Jahr hat eine Wildbiene in dem kleinen Insektenhotel ihre Eier abgelegt. Ich schaue täglich nach, ob schon etwas geschlüpft ist, aber alle Deckelchen sind noch fest verschlossen.

    Wir waren darum sehr erfreut einen neuen Gast begrüßen zu können.
    Eine Graue Sandbiene vergnügte sich an dem gelben Steinkraut.

     

     

    Die Graue Sandbiene_Andrena cineraria wird bis zu 14 mm lang und lebt in Sandheiden, Waldrändern und Fettwiesen. Eine Fettwiese ist eine Grünfläche, die so wachsen darf, wie sie es möchte, und entwickelt dadurch ein eigenes Ökosystem.
    Als Nahrung bevorzugen Sandbienen Pollen und Nektar von nur 6 Pflanzenfamilien.
    Zwei der Pflanzenarten haben wir, nämlich das Steinkraut__Alyssum montanum ‘Luna’

     

     

    … und einen Maiblumenstrauch/Deutzie_Deutzia gracilis

    Das Steinkraut/Alyssum montanum ‘Luna’ blüht von März bis Mai in leuchtendem Gelb, duftet mild süßlich und wird nur 15 cm hoch. Es eignet sich besonders für eine Mauer- oder Fugenbepflanzung.

    Der Maiblumenstrauch/Deutzie_Deutzia gracilis blüht von Mai bis wenigstens Juni in reinem Weiß und kann bis zu einem Meter hoch werden. Er bekommt lange Blütenrispen und ist nicht nur für Bienen eine besondere Spezialität. Seinen Duft bezeichne ich als blumig (ähnlich wie beim Eintritt in einem Blumenladen), aber die meisten Menschen haben ihr Riechorgan schon so mit Parfüm verätzt, dass sie ihn nicht mehr wahrnehmen können.

    Zu den Sandbienen noch ->
    Sie fliegen von März bis Mai, und die Männchen als Erstes.
    Die Weibchen erscheinen ungefähr zwei Wochen später und graben ihre Nester dann in bis zu 22 cm Tiefe. Es wird nur im Regen verschlossen, und in jedem Nest sind bis zu drei Brutzellen. Oft findet man in unmittelbarer Nähe bis zu hundert weitere Nester, jeweils von einer anderen Sandbienen-Dame

    Die Männchen haben an den Hinterfüßchen zusätzlich einen hellen Pelz.
    Auf den Bildern kann man darum nicht erkennen ob es ein männliches oder weibliches Tier ist.

     

     

     

    lg Archi

    ***************************


  • Blaue Heckenkirsche als natürliche Wildbienennahrung

     

     

    Im letzten Jahr hatte ich mir im Centershop ein mickriges Gestrüpp gekauft. Es kostete gerade mal 1 €, denn es sah nicht so aus als ob man es nie wieder beleben könnte.

    Auf dem kleinem Anhängeschild stand ‘Lonicera caerulea’_Blaue Heckenkirsche.

     

    Dieses Pflänzchen bekommt bereits in kalten Vorfrühlings-Monaten kleine gelbe Blütentrichter mit langen Staubfäden

    … und ist darum eine wichtige Mahlzeit für die ersten Fliegetierchen, wie zB Wildbienen und verschiedene Schwebfliegen.

     

    Aus den Blüten entstehen ab Juni längliche blaue Beeren von nur ca 12 mm Größe.
    Das ist recht winzig, und obwohl Mensch daraus Marmelade machen könnte, würde ich empfehlen sie den Vögeln und Wildbienen zu überlassen.
    Im Garten wird die Heckenkirsche bis zu 160 cm hoch und 150 cm breit. Ihre dichte Verzweigung wird von kleinen Vögeln gerne zum Nestbau genutzt.

    Auf Balkonien kann ich natürlich nur eine Miniversion haben, aber schon allein dieser Blütenduft zieht viele kleine Flieger an. Das Heidekraut steht nicht weit entfernt und wird schon emsig von einer Wildbienen abgenascht, die immer wieder kommt.
    Vielleicht ist es auch immer eine andere ? Ich weiß es nicht.

     

     

    Man könnte nun meinen:
    “Hey -das ist ja nur eine Wildbiene”

    Ich würde dann erwidern:
    ” Was wäre, wenn es nun die letze aller Wildbienen wäre.

    Eine Wildbiene ist die Urform aller Bienen, und die ‘neu gemachten Imkerbienen’ dienen nur denen, die daran verdienen – und durch die Futterkonkurrenz stirbt das einzig echte natürliche Lebewesen, das von Natur aus noch weiß was gut oder giftig ist.

    Zitat

    … Die fünf folgenden Bienenarten habe ich als Besucher beobachtet:

    Bombus pascuorum (Ackerhummel), Königin: Nektar trinkend
    Bombus pratorum (Kleine Waldhummel), Königin und Arbeiterinnen: Nektar und
    Pollen sammelnd
    Anthophora plumipes (Frühlings-Pelzbiene), Männchen: Nektar trinkend; Weibchen:
    Nektar und Pollen sammelnd
    Melecta albifrons (Frühlings-Trauerbiene), Männchen und Weibchen: Nektar trinkend
    Osmia bicornis (Rostrote Mauerbiene), Männchen: Nektar trinkend …

    Quelle

    Zitat

    … Bitte verzichten Sie zugunsten der stark bedrohten heimischen Wildbienen und
    anderer Bestäuber auf das Imkern, betreiben Sie keine Stadtimkerei. Überlassen Sie
    die wenigen Nektar- und Pollenressourcen unserer zerstörten Natur den heimischen
    bestäubenden Insekten. Jeder Verzicht auf Imkerei oder Stadtimkerei ist aktiver
    Naturschutz …”

    Den Grund für diese Aussage kann man beim Entomologen Herr A. Haselböck
    nachlesen — HIERklick

     

     

    meine Gedanken :

    Imkerbienen sind die anfänglich tierische ‘KI’
    Wenn die Wildbienen dann ausgerottet sind, gibt es Minidrohnen-
    und nicht nur um zu bestäuben !

    © Archimeda1

     

     

    lg Archi

    *************************************


  • Wildbiene bei der Eiablage

     

    Im letzten Jahr hatte ich ein Mini-Insektenhotel gekauft, und heute ist dort eine Wildbiene ‘eingezogen’ .

     

     

    Wenn man ein Insektenhotel kauft kann man es nicht einfach so aufstellen.
    Es muss mit verschiedenen Materialien gefüllt werden, denn die kleinen Krabbler oder Flieger können nichts selber herbei schaffen.
    Ein Insektenhotel hat außerdem verschiedene Ebenen für verschiedene Tierchen, und wie man es füllt könnt Ihr HIERklick  noch einmal nachlesen.

    BG hat sich heute morgen mit seiner Cam positioniert und mit viel Geduld sind ihm einige Aufnahmen gelungen.
    Ich habe diese Bilder zusammen gefügt, und so kann man von links oben, im Uhrzeigersinn, schön sehen, wie eine Wildbiene erst das Häuschen auskundschaftet, sich dann umdreht, wohl ein Ei ablegt und danach wieder verschwunden ist.
    Dieses Vorgehen dauerte nur wenige Sekunden, und es wurde noch einige Male wiederholt.

    Wenn es zu diesem Bericht etwas Neues gibt, werde ich darüber berichten.

     

    Ich wünsche Euch einen entspannten Freitagabend    :bye:

     

    lg Archi