Gestern waren BG und ich kurz in der Sparkasse um ein wenig Geld abzuholen.
Die Sparkasse selber war schon zu, und so muss man dazu in einem länglichen Raum, bei dem sich vorne einige Sitzgelegenheiten befinden, und an der Hinterwand zwei Geldautomaten angebracht sind.
Wir schauen immer umsichtig, wer sich noch im Raum befindet,
denn in DD [ DD = DunkelDortmund ] ist es nirgendwo mehr sicher.
Ein Mann saß da. Er war sehr schlank und hatte den Kopf nach unten gesenkt.
Als wir am Automaten waren sprach uns der Mann an. Er blieb dabei auf seinem Platz sitzen.
Er fragte höflich, ob er die Sparkasse verlassen sollte, denn er wäre obdachlos. Viele würde es stören, wenn er im Raum sei, aber ab 12 Uhr wäre die eigentliche Sparkasse geschlossen, und er wolle sich nur ein wenig ausruhen, vielleicht ein bisschen einnicken um sich zu erholen und zu trocknen.
Ich schaute ihn genauer an, und merkte, dass er sehr gepflegt aussah.
Seine Anziehsachen und seine Haare waren durchnässt, denn es hatte den ganzen Tag sehr heftig geregnet. Eine Gefahr ging sicher nicht von ihm aus.
Während BG ein wenig Geld zapfte plapperte der Mann immer weiter.
Er erzählte, dass er sich schämen würde, und dass es draußen so nass und kalt ist. Er sprach so viel und schnell, dass ich gar nicht alles innerlich aufnehmen konnte.
Nach einigen Minuten war BG fertig, und ich hatte derweil heimlich einen 5 €-Schein aus meinem Geheimversteck geholt.
Im Vorbeigehen gab ich diesen dem Mann.
Er griff nicht gleich zu. Er schaute an mir vorbei und fragte BG : “ Darf ich das annehmen ? “
Natürlich durfte er das auch von BG aus.
So überdünn, wie dieser Mann war brauchte er sicher Nahrung.
Es ist so einfach ein wenig Hilfe an unsere Obdachlosen zu geben.
Dazu gibt es bereits das > Café Surprise < oder auch unter anderen Namen, wie zB >Suspended Coffee <, oder > Aufgeschobener Kaffee <
Das Prinzip ist einfach.
Quelle
In Schottland gibt es so etwas nicht nur für Getränke, sondern auch für Mahlzeiten.
Sie gaben bereits über 72000 Mahlzeiten an Obdachlose aus.
meine Gedanken :
[ Norman Mailer ]
Wir leben in einer verrückten Welt:
Menschen sterben vor Hunger,
aber Schoßhündchen gehen an Verfettung ein.
lg Archi
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