Am Samstag, den 17.03.2018 haben wir das reserviertes Kaninchen geholt
Es ist ein Männchen und heißt nun Merlin. Auf folgendem Bild sitzt er im Kaninchenzimmer und erschnuppert seine neue Freiheit.
Nach genauerer Begutachtung meinen wird, dass das Tierchen schon einmal verkauft und zurück gegeben wurde. Dafür spricht sein eingerissenes linkes Ohr und sein überdominantes Verhalten.
Der kleine Langohrkerl wog beim Kauf gerade mal 1,5 kg, konnte kaum laufen, aber er glich bereits in seinem Wesen einem Kampfhasen.
Großhase Vincent, mit seinen über 5 kg, fand seine Ankunft gar nicht witzig und versuchte gleich Merlin unterzuordnen.
Zur Unterwürfigkeit muss das Köpfchen des Neu-Kaninchens auf den Boden liegen.
Das sieht dann so aus.
Merlin hingegen ist ein (noch) unkastriertes Männchen und hatte weder Unterwürfigkeitsgefühle noch irgendeinen anderen Respekt vor der Größe von Vincent, zumal Vincent bereits kastriert ist.
Wenn man Kaninchen vergesellschaften möchte, brauch man starke Nerven und viel Wegsehen.
Man darf sich in die Rangkämpfe nicht einmischen, und das ist besonders schwer.
Sie jagen und beißen sich, und ab und an fließt ein wenig Blut. Trotzdem müssen sie sich erst einmal selber zusammen raufen.
Wir haben schon viele Not-Tiere vergesellschaftet, aber dieses Mal war es eine wirkliche Katastrophe.
Vincent und Flummi wollten den kleinen Kerl nicht akzeptieren, und wir mussten unseren Notfallplan versuchen.
Auf dem Spielbett habe ich eine Gummimatte, Fliesdecken und ausrangierte Handtücher verteilt, damit kein Hasen-Pipi zur Unterlage kommen kann. BG hat danach alle Kaninchen eingefangen und auf die vorbereitete Zone gesetzt.
Ich habe mich auf eine Seite und BG auf die andere Seite hingelegt. Unsere Gesichter waren diagonal gegenüber, damit wir die Tierchen beobachten, und sie nicht weghoppeln konnten.
Kaninchen brauchen zwischen den Rangkämpfen eine Ruhepause.
Sie sind durch die ständige Hüpferei, die bis zu 1 m hoch werden kann, sehr erschöpft.
Diesen Moment habe ich genutzt um zu zeigen, dass in diesem Spielbereich nur Wir das Sagen haben.
Dafür musste ich deren eigene Unterwürfigkeit erzeugen.
Ich griff mir jedes Tier, legte es in meiner Nähe und hielt meine Hand vorsichtig auf die Köpfchen um sie leicht zu ducken.
Auf dem folgenden Bild kann man gut erkennen, dass es nur eine Geste ist, nicht etwa Gewalt.
Alle Kaninchen verstanden die Situation und waren nach kurzer Zeit in Kuschelfunktion.
Das war nur ein kleiner Anfang, denn es war ausdrücklich unser Bereich.
Im Kaninchen- und Arbeitszimmer geht es oft noch ziemlich ruppig zu, aber es lässt nach.
Merlin ist vorerst mit sich äußerst zufrieden
Nächste oder übernächste Woche wird dieses süße Monster kastriert, und die Vergesellschaftung beginnt von vorne,
denn danach geht es nicht mehr um kastriert oder nicht,
sondern um Größe und Mobilität.
Nach erfolgter Vergesellschaftung werden sich alle Tiere untereinander verstehen.
Sie sind dann eine Art von Geschwister.
Wer keine Zeit und nicht genug Liebe aufbringen kann, darf sich zur Kaninchengruppe kein neues Tier zuholen.
Ich berichte zu diesem Thema weiter, wenn Merlin kastriert wurde.
lg Archi
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