• Tag Archives Autismus
  • Haben, oder kann das weg ?

     

    So über die Jahre kommen einen schon komische Gedanken

    In dieser irren Zeit frage ich mich des Öfteren was denn mit meinen Sachen passiert, wenn ich mal nicht mehr bin. Heutzutage kann es ja recht plötzlich kommen, denn die Gefahren sind genau so deutlich zu spüren, wie der herbstliche Atemzug, der sich über die Blätter beugt und sie in den Winter haucht.

    Normalerweise habe ich üble Gedanken immer schnell beiseite geschoben, aber durch ein Gespräch meiner Schwester mit unseren Eltern sehe ich das plötzlich anders. Gekommen ist es darum, weil meine Mutter meine Schwester gefragt hatte, was denn mit ihrem Eigentum passiert, wenn sie tot ist. Meine Sis ist da ziemlich abgeklärt und sagte ihr, dass alles in den Müll landet. Ich war leider nicht dabei, denn ich hätte versucht diese recht unsensible Aussage noch abzuschwächen.

    Bei einem Telefongespräch fragte ich sie wieso sie denn so direkt gewesen wäre. Ich hätte vollkommen anders reagiert. Sie sagte mir dann so in der Art, dass ich doch mal nachdenken sollte, wo denn der ganze Hausstand und ähnliches hin sollte, schließlich sei man in dem Alter, wo man nichts doppelt brauch. Nun, ich bin nicht mehr weiter darauf eingegangen, denn mir tat es einfach nur leid, wenn ich an meine Eltern dachte – nach dieser Aussage.

    Meine Schwester und der Rest meiner Familie sind fast alle höhere Beamte. Sie haben genug und brauchen nichts. Ich persönlich würde gerne ein paar meiner Sachen gegen neuere eintauschen, wenn es dann wirklich so sein sollte, dass meine Eltern mal nicht mehr sind. Ich hoffe es brauch dazu aber noch zig Jahre. Das Leben ist viel zu kurz, findet Ihr nicht ?

    Ich habe einige Lieblingsstücke, und im Besonderen habe ich eine stetig wachsende Weihnachtsstadt. Die Häuschen, Kirchen und Figürchen, Rehe, Laternen, Tannenbäume, Schneekugeln, Lichterketten usw waren oft sehr teuer. Ich habe oft ein ganzes Jahr darauf gespart um ein bestimmtes Stück zu bekommen.

    Wenn ich mir nun vorstelle, dass sich später niemand um diese Schönheiten kümmert werde ich sehr traurig. Sollte das alles in den Müll ?

    Ich habe mich zB auch entschieden meine Kochbücher auszusortieren. Aber wohin ? Wer brauch denn heute noch Kochbücher ? Zeitmangel, Essensvorschriften, Zeitmangel – wer kocht denn noch wie früher, so wie Oma es tat ?

    Was passiert mit meiner ganzen Software? Ständig upgedatetes Corel, Magix, Ashampo und die vielen anderen. In meinem Umkreis benötigt niemand solche Produkte. Hier gibt es meist nur überschminkte leere Hirne bzw überfütterte Menschen. Kein Maß in Nichts. Hier wird scheinbar nur gesoffen, gefressen und vor sich hingelebt. Lebende Leichen wie Zombies. Ach, und am Wochenende wird laut gefeiert. Entweder wegen Fußball oder eben weil kein Fußball ist. Es ist nicht auszuhalten. Ich weiß, ich bin hier falsch, aber leider ist es jetzt fast überall so. Gleichschaltung, Dummheit, Gefahr. Man hat aufgegeben.

    Nicht nur Deutschland hat fertig.

    Ich wünschte mir ein Reset in eine vorige Zeit, weit vor 2015 – Da hätte ich jemanden gefunden, den ich meine Sachen geben könnte. Ich wüsste, dass man sich daran erfreut und auf sie achtet. Ich wünschte mir, dass mein Leben nicht so trostlos endet und man mir sagt: ” Schmeiß alles in den Müll, du kannst nichts mitnehmen und niemand brauch dein Zeug.”

    Ich bin traurig. Es zerfetzt mir das Herz.

    Archi

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  • Autistenwelt_anders anders

     

    Was ich leider jetzt erst verstanden habe ist,
    dass das erste Verbot der eigenen Meinung nicht von der Politik gemacht wurde,
    sondern im aller nächsten Freundesbereich

    Dort findet jede Zensur ihren Anfang, denn als Missbilligung vertarnt und unter ‘freundes-gutwollenen Gedanken’ verharmlost, wird die Bereitschaft der autistischen, freiheitlichen Gedanken so eng eingezäunt bis das innere Restdasein der Eigenperson stirbt, weil eine schnelle Aburteilung einfacher ist als sich selber mit neuen und  eigenfremdlichen Gedanken zu verzögern.

    Es ist und bleibt dabei unsächlich, ob irgendjemand Recht hat. Es geht einzig nur darum im Für-oder Gegenmodus zu agieren.

     

    In der Autisten-Welt gibt es kein Vertrauen und keine Beziehung, so wie Ihr sie kennt.  Alles ist ein wenig anders und schneller. Darum gibt es auch später keine Enttäuschungen. Dazu gibt es eine extrem intensive Einrichtungsphase beider Personen, und glaubt mir, dass ist auch so schlimm genug, denn wenn Ihr erst in 5-7 Jahren endlich mal merkt, dass Euer Partner nicht für ein ganzes Leben passt, machen Autis diese Erkenntnis in kurzen Wochen durch.

    Wir, also BG und ich sind beide Asperger-Autisten [ und nein, ganz anders als Greta ], manchmal recht seltsam in unserer Umgangsweise zu Euch, aber nicht für uns. Untereinander sind wir sicher viel ehrlicher, als so so manch NeuroTypischer Personenkreis mit sich selber.

     

    Nach BG’s heutigem Outing werde ich seine Rechtschreibfehler auch nicht mehr verbessern, denn die Buchstaben seines Chemiestudiums verwirren scheinbar noch immer seine Schreibweise, und es ändert ja natürlich nichts an seiner inhaltlichen Gedankenflut.

    Anders gesagt – Es gibt wichtigere Infos, als Fehlerausmistung der Deutschsprache, die ja eh nicht mehr original ist 

     

    Wir haben kein Warnschild an uns, und wir können freundlich telefonieren, voraus gesetzt, dass wir wissen, wer anruft oder anrufen könnte. Bei Euch ist wohl auch so, sonst gäbe es keine Antwortbeantworter. Wir haben keine realen Freunde mit denen man abtanzt oder ähnliches, aber Schach und andere Denkspiele sind mit uns Ähnlichen, in uns bekannter Umgebung, oder am Rechner oft sehr nett. Das war es aber dann schon.

     

    Autisten teilen ihr Zuhause nicht. Im Autistenbereich gibt es nur Seelenverwandte. Wer zu viel vertraut wird ausgenutzt – und die eigene Opferrolle wird immer schlimmer, weil es leider so ist, dass man immer wieder selber versucht in eine Normalwelt einzutauchen, weil man dann meint etwas ‘gleichwertiger’, oder vielleicht ein wenig unauffälliger sein würden zu können. Der Umgang mit den Neuro-Typischen ist nämlich für Autisten recht unlogisch und darum schwer.

    Mir gelang das ziemlich gut, weil mein Arbeitsbereich erst in der Hospiz und dann im  Pflegebereich einer Forensischen Alkoholklinik für Korsakow-Kranke war. Trotz der wöchentlichen Besprechungen durch die Supervisoren konnte ich nach etlichen Jahren dieses Leid nicht mehr ertragen, und arbeitete später in der IT-Branche. Dort war ich mit meinen Gedanken alleine und konnte mich wieder erholen.

    Ich weiß nicht, wie viele ‘Freundes-Behandlungen zum besseren Normalverkehr’ ich habe über mich ergehen lassen habe. So gab es zB kleine Schultafeln, auf denen ich schreiben sollte, warum ich zB keine Rücksicht nehme, weil ich ihnen gegenüber nicht tolerant genug war. Ich war trotzdem stolz, wenn ich dann mein Tagesziel erreicht hatte und entwickelte mich in enorm kurzer Zeit bis zur Voll-eNTE, [ NT=> NeuroTypisch, eNTe für den Nachlaufzwang der NT] mit allen derer üblen Eigenschaften, weil ich durch diese Hab-Mich-Doch-Lieb-Sucht etwas von der Welt verstehen zu wollen, und mich dann vollkommen in mir selber verloren habe.

    Ich habe dann schnell gelernt, viel zu schnell.

    Es war sehr schmerzhaft, so als ob man eine vollständige Ausmistung, der eben gerade neuangelegten inneren Hardware einer General-Reinigung übergibt, und dann danach nichts, kein winziges Etwas übrig bleibt um die alte Software gängig zu halten.

    Nach den vielen darauf folgenden Jahren bin ich mir aber sicher, dass ich keinen Grund brauche um gleichwertig zu sein. Ich bin eben ich, und Andere sind anders. Das war es – und nur das ist wichtig.

     

    Nun möchte ich noch aufschreiben, damit ich es nie wieder vergesse:

    Ich danke Allen, die meinen Geburtstag wieder nicht wichtig genug gefunden hatten um eine kurze Gruß-Mail zu hinterlassen.

    Es gibt dann noch diese Menschen-Spezies, die nur ihre eigenen Ängste für so wichtig halten, und darum eine langjährige Internetfreundschaft abbrechen, weil sie nicht die Wahrheit vertragen können, bzw ihrem Partner keine freiheitlichen Wahlmöglichkeiten einräumen möchten, weil sie selber Verlustängste erleiden.

    Dann gibt es Internet-Freunde, die erst später merken, dass ihre Hilfsfreunde nicht uneigennützig sind …

    Sucht Euch etwas aus.

     

    Ich werde ab sofort keinerlei Kommentare mehr über E-Mail beantworten.

    Diese Domain ist öffentlich, nutzt den Kommentarbereich oder lasst es.

     

    Nach längerer Überlegungszeit habe ich beschlossen, dass es hier in diesem Blog eine Änderung geben muss, und genau das werde ich nun umsetzen.

     

    Videolink

     

    Archimeda1

     

    So, das wars – nun geht es weiter

     

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  • Liebe macht gar nicht blind

    Heute waren BG und ich in Essen bei meinen Eltern

    Mein Vater muss am kommenden Montag direkt um 7.30 Uhr im Krankenhaus sein, denn sein OP-Termin ist kurz darauf. Es wurde ihm gesagt, dass er nicht so lange warten muss, und das finde ich sehr rücksichtsvoll vom Krankenhauspersonal, denn die Krankheit, Angst und Ungewissheit zehrt ziemlich schnell am Gewicht – und er ist doch schon nur noch ein Strichmännchen. Er sagte selber dazu, ältere Menschen essen nicht mehr so viel.

    Zur OP-Körperaufbauung hatten BG und ich gestern Abend gut vorbereitet.

    Eine große Schüssel Kartoffelsalat, ein feines Gulasch mit Paprika, Zwiebeln und Pilze, ein frisch gekochter Vanillepudding mit Tonkazucker und Karamelsirup haben wir heute gegen 12 Uhr gebracht, und wir alle hatten ein schönes gemeinsames Mahl. Es blieb noch ein wenig über, und das wurde für morgen in den Kühlschrank der Eltern verstaut. Ich hatte zwar kurz meinen Bruder angerufen, ob er und seine neue Frau etwas haben möchte, aber sie mussten leider nachmittags selber weg.

    Unsere Familien-Gespräche tendierten zu gegenseitigen Kindheitserlebnissen, und ich war erstaunt, dass mir durch die andauernde Ähnlichkeit plötzlich einiges wieder einfiel, was ich glaubte vergessen zu haben.

    Noch erstaunter war ich, dass mein Vater das erste Mal zugab, dass damals was ziemlich Böses an mir, durch die fast ganze Familie passiert war. Es geht dabei nicht um Missbrauch, sondern um ganz andere mentale Dinge, die eher Autisten aushalten müssen, weil sie sich zurück ziehen, statt um ihren Familienanspruch und gemeine Lügen ankämpfen zu wollen.

    Diese Sachen wurden heute geklärt. Alle vergangenen Jahre wurden durch einen einzigen Tag bereinigt.

    Das scheint so einfach ?

    Nein, dieses ‘schnelle Erlebnis’ gibt es nur mit der Angst zum Verlust eines Menschen
    und glücklich macht es dann auch nicht mehr …

    lg Archi

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  • Neudeutsches Zeichenerklärung: für &

    … für Schulschwänzer und Schulvulvas heißt das Zeichen

    einfach nur ‘und’

     

    Ich bin ja sowas von voll im Thema zur Umkonstrikterurierung der Neues Deutsches Sprachsexismusses, wegen so viel Intelligenz im Jahr 2021*innendrinne

    … und weil ich so weit voll im Thema bin, kann ich noch was dazu mitteilen =

     

    Also der Mai ist zwar noch nicht so ganz verkommen, wie der Winter – aber der Reinhard Mey,
    also der, der noch damals reale Freunde antatschen könnte, wenn er denn hätte möchten wollen – hatte wieder mal in seiner weisen Voraussicht einen Song aufgenommen, der gerade zu der jetzigen Zeit gut passt.

    NEIN, meine Söhne gebe ich nicht !

     

    Videolink

     

     

    Kanonenfutter $ 

     

    NEIN DANKE

    MEINE Söhne

    gebe ich nicht,

    egal wer mit wem Krieg spielen möchte !

    © Archimeda1

     

     

     

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